Ganz ehrlich? Halloween ist eigentlich gar nicht mein Ding. Ich grusele mich nicht gerne, ich werde nicht gerne erschreckt und ich klingele auch nicht gerne am frühen Abend bei wildfremden Menschen und erkläre ihnen, was “Süsses oder Saures” überhaupt bedeutet. Aber ich habe zwei Kinder, die das alles lieben. Sie verkleiden sich als Gespenst und Skelett und “buuuuhuuuuuen” durch das Haus.

Also habe ich beschlossen das für mich geringste Übel aus der ganzen Halloween-Zeit herauszusuchen und den Kindern damit eine Freude zu machen: Kürbisse. Um genau zu sein, kleine Windlichter oder auch grössere Laternen in Kürbisform. Und die Technik, in der das Ganze gestaltet wird, macht auch noch richtig Spass. Man benötigt ein paar Luftballons, Seidenpapier, Leim, einen Pinsel, eine Schüssel als Halterung während des Beklebens und ein paar Becher oder Gläser als Halterung zum Trocknen.

Halloweenkürbisse aus Seidepapier

Wir haben uns entschieden, mittelgrosse Windlichter zu machen. Dazu haben wir ganz normale Luftballons nur ein wenig aufgeblasen, bis sie gerade so prall sind. Dann kommt das Zweitbeste an der ganzen Aktion: Wir zerreissen das Seidenpapier in kleine Schnipsel. Wir haben für die perfekte Kürbis-Illusion ein schönes, leuchtendes Orange genommen. Nach dem wir an dem Seidenpapier sämtlichen Frust abgelassen haben, kommen wir zum etwas matschigen Teil: Die Schnipsel müssen auf die Ballons. Dazu muss erstmal Fisch-Kleister angerührt werden. Keine Sorge, der riecht nicht nach Fisch und ist rein pflanzlich aus Weizenstärke. Am besten gibt man erst das Pulver und dann immer mehr Wasser dazu, dann hat man irgendwann die perfekte Konsistenz. Von der Konsistenz her sollte der Kleister wie Gel sein, lieber etwas dickflüssiger. Warte ruhig immer ein bisschen ab, bevor du mehr Wasser dazu gibst, der Kleister dickt innerhalb von ein paar Sekunden schon nach.

Wir stellen den Luftballon in eine Schüssel, die mit etwas Frischhaltefolie geschützt ist. Der Kleister ist dabei nicht unbedingt das Problem. Es ist mehr die Mischung aus Seidenpapier + Kleister, die alles schön orange färbt. Und ich meine wirklich ALLES. Von den Fingern bis zum Pinsel hin zur weissen Bluse, die ich trage. Wer also schlauer ist als ich, trägt keine weisse Bluse, dafür aber vielleicht Gummihandschuhe.

Man muss ungefähr 2-3 Schichten auftragen, damit das Windlicht später stabil genug ist, aber noch genug Licht durchkommt. Noch ein Tipp von der Frau, die zum Basteln eine weisse Bluse trägt: Um die Schichten zu erkennen, nimm einen Luftballon, der sich farblich DEUTLICH vom Seidenpapier unterscheidet. Mein erster Versuch mit einem roten Luftballon war etwas mühselig, man sieht quasi überhaupt gar nicht, wo schon Seidenpapier ist und wo nicht. Am unteren Rand des Ballons solltest du versuchen, einen gleichmässigen Abschluss hinzubekommen, damit das Windlicht später symmetrisch ist.

Zum Trocknen haben wir die Luftballons mit dem Knoten nach unten in Becher gestellt und – nach dem Gefühl meines Sohnes – ewig gewartet, bis alles trocken war. Tatsächlich haben wir das Seidenpapier über Nacht trocknen lassen, um sicherzugehen, dass alles wirklich trocken ist und nicht mehr am Ballon festklebt.

Am Morgen folgt dann das Beste der Bastelaktion: Wir schneiden die Ballons auf. Mein Sohn war ganz aufgeregt und erhoffte sich wohl ein Feuerwerk mit umherschwirrenden Ballons und Kürbisköpfen aus Seidenpapier. Aber tatsächlich darf man den Luftballon nur vorsichtig anschneiden, damit die Luft langsam entweicht und am Seidenpapier nichts reisst. Trotzdem hat es einen tollen Effekt, wenn der Ballon sich knisternd zusammenzieht und das Seidenpapier in der ursprünglichen Form bleibt.

Am Ende müssen die Windlichter natürlich noch mit Kürbisgesichtern bemalt werden. Lerne auch gerne hier wieder von meinen Fehlern: Mache es lieber bevor du die Ballons aufschneidest, dann lässt sich das Ganze besser festhalten. Aber dann auf die richtige Schreibrichtung achten, Ballonknoten nach oben!

Ich finde, die Windlichter sind echte Hingucker, die man mit wenig Aufwand und viel Spass gestalten kann. Wir haben für die Stabilität noch kleine Kerzenhalter aus Glas hineingestellt, damit sie draussen nicht weg gepustet werden und die Brandgefahr reduziert wird. Na dann kann es ja losgehen mit dem Gruseln – Happy Halloween!