Ich bin verliebt. Meine neue Liebe ist hauchdünn, kommt aus Japan und ist etwas anhänglich, man könnte auch sagen klebrig. Sie heisst Washi Tape. Dieses zarte Klebeband wird aus dünnem Japanpapier gemacht und es gibt 1000 verschiedene Designs. Washi Tape ist deswegen so toll, weil jeder damit kreativ sein kann und tolle Effekte hinbekommt.

Anfangs wusste ich nicht viel damit anzufangen. Ich klebte mir Streifen davon in meinen Kalender, “falls man es mal braucht”. Da hatte ich einfach noch nicht verstanden, was man damit für tolle Sachen machen kann. Zum Beispiel Möbel bekleben!

Alles neu macht das Washi Tape!

In meinem Arbeitszimmer habe ich einen “alten” Nachttisch. Er ist schlicht und schön und ich nutze ihn als Ablage für Schreibkram und zur Sammlung von Notizbüchern. Mit der Zeit hat er natürlich ein paar Abnutzungserscheinungen bekommen. Mit Washi Tape kann man das perfekt kaschieren. Nicht unbedingt, indem man auf eine Schramme ein Stück Klebeband klebt. Mehr dadurch, dass man von eventuellen Makeln ablenkt.

Bevor man mit dem Bekleben anfängt, sollte man das Möbelstück gut reinigen und trocknen. Denn Washi Tape ist kein Gaffa Tape, es klebt nur ganz leicht und braucht deswegen einen absolut fettfreien Untergrund. Nach der Reinigung kann es losgehen. Wenn du es ganz genau nimmst, solltest du vorher die Masse der zu beklebenden Fläche nehmen, um dann das Washi Tape zuzuschneiden, wie es in der Anleitung für den Organizer gezeigt wird. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man viele Streifen übereinander klebt. Ich habe mich für die Technik “Augenmass” entschieden, hauptsächlich, weil ich einfach kein Massband gefunden habe…

Der obere Rand des Tisches ist in perfekter Washi-Tape-Breite und ich kann einfach das Klebeband einmal um den Tisch ziehen. Am Ende bin ich ordentlich und schneide es mit dem Cuttermesser ab. Man kann dazu auch prima eine Schere nehmen oder – noch rebellischer – das Tape einfach abreissen! Dann sollte man nur darauf achten, dass der Übergang an einer Stelle liegt, die man nicht sofort sieht.

Meine erste Kreation ist ziemlich einfach, sieht aber schon toll aus. Ich klebe einfach auf die drei horizontalen Bretter jeweils einen Streifen in einem anderen Design. Was zueinander passt, entscheidest du ganz alleine. Es ist ja nicht in Stein gemeisselt, probiere es einfach aus! Natürlich kann man auch immer dasselbe Tape nehmen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Deswegen entscheide ich mich auch nochmal um und beklebe alles in den schönen maritimen Streifen und klebe auf die Beine Washi Tape mit Ankern darauf.

Da ich kaum etwas schöner finde als kleine weisse Pünktchen auf unifarbenem Hintergrund, muss ich dieses Washi Tape auch noch ausprobieren. Die Schubladenfront soll grün werden. Den Knauf kann man meist sehr einfach abnehmen und dann einfach über die ganze Fläche kleben. Dadurch, dass das Washi Tape so dünn ist, kann man die Schraube des Knaufs nach dem Bekleben problemlos durch das Papier drücken.
Auf dem Foto erkennt man ganz gut, dass man auch mit Augenmass ein gutes Muster hinbekommt. Passend zum frühlingsfrischen Grün bekommt der Tisch über und unter der Schublade noch ein Washi Tape mit Schmetterlingen verpasst.

Washi Tapes sind einfach perfekt zum schnellen Verzieren von – nun ja – fast allem. Man braucht kein grossartiges Werkzeug, sondern nur das Tape und ein bisschen Fantasie. Und so schnell wie das Washi Tape drauf ist, ist es auch wieder runter. Ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Und wenn die erste Version nicht gefällt, probiert man eben etwas Anderes. Alles neu macht das Washi Tape!