Abfalltrennung leicht gemacht – unsere Tipps fürs hauseigene Recyclingsystem

Man mag es kaum glauben, aber Herr und Frau Schweizer produzieren unglaubliche 700 Kilogramm Abfall pro Kopf und Jahr. Dies entspricht einer der höchsten Quoten weltweit. Um die Ressourcen unserer Erde und die Umwelt zu schonen, braucht es ein Umdenken beim Konsum wie auch beim Entsorgen unserer Abfälle. Ich zeige dir, wie du zuhause dein eigenes kleines Recyclingcenter aufbaust und so einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kannst.

Von Carmen

Alter: 12J. Aufwand: 1h

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Recycling in der Schweiz

Mit zunehmender Bevölkerung wächst auch die Abfallmenge. Dafür hat die Schweiz in den letzten 30 Jahren ein gut funktionierendes Abfalltrennsystem aufgebaut. In allen grösseren Ortschaften befinden sich Sammelstellen oder Werkhöfe, wo der Restmüll entsorgt werden kann. Die Sortieranlagen funktionieren aber nur einwandfrei, wenn der Müll auch vorab richtig getrennt wird. Genau dafür setzt sich die Migros ein. In deiner Migros-Filiale kannst du nämlich direkt bei der Einwurfwand PET- und Plastikflaschen, Milchflaschen, Kaffeekapseln, Batterien und Rahmbläserkapseln einwerfen. Leuchtmittel, CDs und Elektrogeräte können am Kundendienst oder in kleineren Filialen direkt an der Kasse abgegeben werden. Im Migros Recycling-Guide findest du detaillierte Informationen und viel Wissenswertes rund ums Thema Abfall.

 

Abfall richtig trennen

Rund 15 Arten von Abfall werden in der Schweiz getrennt gesammelt – sortiert wird der Abfall zuhause. Damit das mit der Abfalltrennung klappt, lohnt es sich, zuhause ein entsprechendes System zu erstellen. Hauswirtschafts- oder Abstellräume eignen sich bestens dafür. Wer keinen solchen Raum besitzt, kann das hauseigene Recyclingcenter auch im Keller einrichten. Die Sortierstation braucht nicht viel Platz, eine passende Nische findet sich bestimmt in jedem Haushalt.

Damit unser Abfall bestmöglich getrennt werden kann, brauchen wir vor allem eins – Ordnung. In der Wohnung sind offen herumstehende Behälter oder lose gefüllte Tragetaschen mit Sammelgut nicht besonders attraktiv. Besser geht es mit praktischen, stapelbaren Sammelbehältern. Ein einheitliches Bild sieht gleich viel aufgeräumter aus. Die Sammelbehälter werden in einem robusten, geräumigen Regal untergebracht. Alternativ eignen sich auch ein Einbauschrank oder jegliche sonstigen Ablageflächen.

Mit einer Etikettiermaschine kannst du dir mit einer schönen Schrift oder coolen Icons zudem eigene Etiketten für die Sammelboxen gestalten. So behältst du stets den Überblick und weisst jederzeit genau, welcher Abfall wo gesammelt wird.

PET und Glas

PET- und Glasflaschen werden vorzugsweise in geschlossenen Boxen aufbewahrt, damit nichts ausläuft. Wir sammeln Wein- und Bierflaschen im Eimer mit Deckel, leere PET-Flaschen kommen in eine praktische Kunststoffbox. Beim nächsten Grosseinkauf packen wir die Box ganz einfach ins Auto und entsorgen die leeren Flaschen bei der entsprechenden Sammelstelle. Sollte mal was auslaufen, lässt sich die Aufbewahrungsbox auch auswaschen.

Wer nur wenig Platz für die voluminösen Flaschen hat, nimmt bei jedem Einkauf das Leergut in einer Tasche mit und wirft es bei der nächsten Sammelstelle ein. So staut sich nie viel Material an. Oder du investierst vielleicht in einen Wassersprudler oder -filter? Das schwere Schleppen der PET-Flaschen entfällt so komplett, und das Entsorgen des Leerguts gleich dazu.

Altpapier

Zeitungen und Altpapier werden zeitnah gebündelt, sobald der Stapel zu gross wird. Oft kommt einem die ungeliebte Arbeit nämlich erst kurz vor dem Sammeltag in den Sinn. Da ersparen wir uns den unnötigen Stress doch lieber. Papier und Karton sollten grundsätzlich getrennt gesammelt werden. Informiere dich am besten bei deiner Wohngemeinde über die genauen Vorgaben.

Um Altpapier zu sparen, können viele Printmedien in ein digitales Abo umgewandelt werden. Unerwünschte Kataloge oder Werbung sollten telefonisch oder per Mail abbestellt werden. Es ist doch viel zu schade, wenn aufwändig bedrucktes Papier ungelesen im Altpapier verschwindet.

Batterien

Gebrauchte Einweg-Batterien aus stromfressenden Geräten wie Radios und Taschenlampen können oft noch weiterhin in weniger leistungsstarken Geräten wie einer Wanduhr oder einer Fernbedienung eingesetzt werden. Wenn die Batterien dann komplett aufgebraucht sind, kommen sie in einen kleinen Behälter, den wir regelmässig im Supermarkt bei der Sammelstelle leeren.

Mein Tipp: Einweg-Batterien können durch wiederaufladbare Batterien ersetzt werden. Das spart langfristig Kosten und Ressourcen.

Biologisch abbaubare Abfälle

Gartenbesitzer haben meist einen eigenen Kompost, wo Küchenabfälle bald zu nährstoffreicher Erde verrotten, die dann im Garten eingesetzt werden kann. In vielen Ortschaften wird das gesammelte Grüngut regelmässig abgeholt. Zum Sammeln eignet sich am besten ein kleiner Eimer mit Deckel direkt neben dem Abfall in der Küche. Küchenabfälle müssen regelmässig entleert werden, sonst bilden sich rasch Schimmel und Gerüche.

Biologisch abbaubare Kompostbeutel sind zwar praktisch, aber nicht empfehlenswert. Im Hauskompost verrotten sie viel zu langsam und das Grüngut im Innern des Sackes wird zu einer stinkenden, schleimigen Gülle statt zu schwarzem, duftendem Kompost. Viele Kompostierwerke haben ebenfalls mit Problemen wegen zu langsamer Verrottung zu kämpfen. Verzichte also lieber auf diese Option.

Mit einem Bokashi Indoor Komposteimer-Set entfallen jegliche Gerüche. Deine Grüngutabfälle werden auf dem Balkon oder der Terrasse direkt im Kübel durch Zugabe von Bokashi fermentiert. Der Saft kann entnommen werden und als wertvoller Dünger für Balkon- oder Zimmerpflanzen eingesetzt werden. Interessiert? Mehr Infos zur Bokashi-Methode gibt’s im Blogbeitrag oder als Kurzfassung auf dem Merkblatt.

 

Abfall reduzieren

Nachhaltigkeit beginnt beim Einkaufen. Überlege dir vor dem Kauf eines neuen Produkts, ob du es denn auch wirklich benötigst oder du es einfach nur haben möchtest. Es heisst nicht umsonst «Je mehr du besitzt, desto mehr besitzt dein Besitz dich». Des Weiteren zahlt sich Qualität bei Anschaffungen jeglicher Art aus. Wer billig kauft, kauft oft doppelt.

Viele Geräte werden nicht wegen ihrer nachlassenden Funktionstüchtigkeit ersetzt, sondern weil man sich das neueste Modell auf dem Markt kaufen möchte. Wie beispielsweise bei Handys und Fernsehern. Zögere deinen nächsten Kauf etwas hinaus oder verkaufe deine alten, noch funktionierenden Geräte über Kleinanzeigenportale. So bekommen deine Geräte immerhin ein zweites Leben und du sparst obendrein noch Geld.

Warum probierst du es nicht mal mit Upcycling statt Recycling? Aus vielen Materialien und Gegenständen lassen sich tolle Dinge herstellen. Im Do it + Garden Blog gibt’s bereits eine ganze Menge an tollen Upcycling-Ideen.

So, jetzt seid ihr dran! Verratet mir doch eure Recycling-Tipps in den Kommentaren – ich bin gespannt auf eure Ideen und hoffe, euch mit meinen Tipps motiviert zu haben.

Carmen

«Hallo, ich bin Carmen. Ich wohne mit meinem Mann, zwei Kindern, Hund und Katzen in einem kleinen Dorf im Kanton Thurgau. Mein Garten bietet mir einen wundervollen Ausgleich zu meinem Beruf als freischaffende Architektin und ich liebe es, darin zu arbeiten. Seit 2008 dokumentiere ich auf meinem Gartenblog Ein Schweizer Garten das Entstehen unseres Gartens, den wir im Eigenbau angelegt haben. Der grüne Daumen muss mir in die Wiege gelegt worden sein, denn ich habe bereits als Kind ein eigenes Beet gepflegt. Ich freue mich, dass ich meine Freude am Gärtnern weitergeben kann.»

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