In meinem Beitrag „Urban Farming 3“ hatte ich euch gezeigt, wie man sich ganz einfach seinen eigenen kleinen Kräutergarten anlegen kann – auch bei engen Platzverhältnissen. Durch diese sommerlichen Temperaturen sind meine Kräuter nun erntebereit. Da ich möglichst lange von den erntereifen Kräutern zehren möchte, werde ich darum einen Teil der Ernte konservieren. Bei der Konservierung hast du die Wahl zwischen trocknen, einfrieren oder einlegen. Besonders letzteres eignet sich gut als schnellgemachte Geschenkidee. Damit bei allen drei Varianten der Geschmack der Kräuter erhalten bleibt und man den Sommerduft beim Kochen noch lange in der Nase behält, gilt es einiges zu beachten.

Allgemeine Kräuter-Tipps

• Nicht alle Kräuter eignen sich zum Trocknen. Gut geeignet sind Minze, Rosmarin, Oregano, Thymian, Majoran, Lavendel und Salbei.
• Für ein besonders intensives Aroma werden Basilikum, Minze, Salbei, Thymian und Melisse kurz vor der Blüte geerntet.
• Oregano und Lavendel erntet man während der Blüte, weil dann die ätherischen Öle am konzentriertesten sind.
• Ein warmer, trockener Morgen ist der beste Zeitpunkt um Kräuter zu ernten. In der Nacht zuvor sollte es also nicht geregnet haben.

Kräuter trocknen

Kräuter werden nie direkt an der Sonne getrocknet, sonst verflüchtigt sich das Aroma. Besser ist es, sie zu Sträusschen zu bündeln und kopfüber an einem warmen, schattigen Ort aufzuhängen. Die getrockneten Kräuter können danach vom Stiel gestreift und im Mörser oder von Hand zerkleinert werden. Die Blätter können auch einzeln abgezupft und auf einer Unterlage oder einem Gitter zum Trocknen verteilt werden. Anschliessend werden sie in einem Behälter luftdicht verschlossen und dunkel und kühl gelagert. Wer möglichst viel Aroma erhalten möchte, zerkleinert die getrockneten Kräuter erst kurz vor dem Verzehr.

Kräuter einfrieren

Frische Kräuter können klein geschnitten und mit etwas Wasser in Eiswürfelbehältern portionenweise eingefroren werden. Hierfür eignen sich besonders zartblättrige Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Dill und Basilikum, aber auch Estragon, Minze und Melisse. Zum Verzehr taut man die benötigte Menge Kräuter-Eiswürfel einfach wieder auf.

Kräuter einlegen

Als schnellgemachtes DIY-Projekt kannst du deine Kräuter in Essig oder Öl einlegen und in hübschen Flaschen oder Weckgläsern als Geschenk mitbringen. Dafür werden die frisch geschnittenen Kräuter zunächst gewaschen, abgetropft und leicht trockengetupft. Dann legst du sie in saubere Gläser oder Flaschen und füllst diese bis zum Rand wahlweise mit Essig oder Öl auf. Nach Belieben kannst du auch ganze Peperoncini-Schoten oder Pfefferkörner beigeben. Zum Schluss beschriftest du die Gläser mit hübschen Kreidetafeln oder Stickern und rundest mit einem schönem Band und einem Kräuterzweiglein das Mitbringsel aus dem eigenen Garten ab.

Frische Kräuter verwende ich besonders gerne in Dips, Saucen und in selbstgemachter Kräuterbutter auf einem saftig gegrillten Steak. Dips oder Chutneys können direkt in den Weckgläsern oder selbstbemalten Porzellanschalen auf den Tisch gestellt werden – so sieht es besonders schön angerichtet aus. Falls nicht alles aufgebraucht wird, lassen sich die praktischen Weckgläser wieder verschliessen und im Kühlschrank für einen Tag lagern.

Neben Kräutern zum Kochen habe ich auch Teekräuter angepflanzt, denn nichts schmeckt mir am Morgen besser, als ein frisch aufgebrühter Tee aus dem eigenen Kräutergarten. Für die Zubereitung ernte ich die Teekräuter den ganzen Sommer über morgens frisch und brühe sie direkt in der Karaffe mit siedendem (nicht kochendem!) Wasser auf. Den Tee kannst du heiss, oder auch erkaltet als kalorienarmen Durstlöscher den ganzen Tag geniessen.

Wie du siehst, gibt es unzählige leckere Varianten, die selbst gezüchteten Kräuter und Teekräuter zu verwenden. Wunderbare Rezepte findest du bei Migusto – so z.B den erfrischenden Minze-Holunder-Eistee oder die raffinierte Peperoncini-Kräuter Salsa mit Honig. Meine eigenen Salate aus dem Balkon-Hochbeet vom zweiten Urban Farming Beitrag schmecken uns übrigens am besten mit einer selbstgemachten Kräuter-Vinaigrette.

Nun wünsche ich euch gute Ernte & natürlich guten Appetit!