Wer schon einmal dem geschäftigen Summen aus einer Wildblumenwiese gelauscht hat, ist fasziniert von der unermüdlichen Arbeit, die Wildbienen und Hummeln gemeinsam mit unseren Honigbienen verrichten.

Wildbienen leisten einen erheblichen Beitrag zur Bestäubung unserer Obstgehölze und sind bereits im Frühjahr aktiv. Leider hat das Artensterben in den dichtbesiedelten Gebieten der Schweiz besorgniserregend zugenommen. Wildbienen und Schmetterlinge finden immer weniger insektengerechte Blumenwiesen mit einem ausreichenden Futterangebot.

Blüten-Akzente in der PET-Schale

Die Pflanzenziegel sind nicht nur zur Begrünung von grösseren Rasen- oder Problemflächen geeignet. Sie können sogar in den PET-Schalen belassen und aufgestellt werden. So können auch an Orten mit wenig oder keiner Grünfläche nachhaltige Blüten-Akzente gesetzt werden.

Zur bienenfreundlichen Blüteninsel in einem Tag

Eine Wildblumenwiese anzulegen erfordert Fachwissen und einiges an Arbeitsaufwand. Durch die mit einheimischen Wildstauden vorbepflanzten Pflanzenziegel wird es jedoch zu einem Kinderspiel ­– und auch für den Laien einfach umsetzbar.

Ihr findet die Pflanzenziegel in den Do it + Garden Filialen (solange Vorrat und je nach Verfügbarkeit).

Heimische Wildpflanzen, genauer Schweizer Ökotypen der Region Mittelland, werden in bienenwabenförmigen PET-Schalen mit einem Durchmesser von 27 cm auf einer Schafwollmatte vorkultiviert und pflanzfertig ausgeliefert. Die Produktion kommt vollständig ohne den Einsatz von Pestiziden oder Kunstdünger aus.

Die Pflanzenziegel lassen sich an der gelben Lasche aus der Schale heben und können im Rasen einzeln (oder in beliebiger Menge aneinandergereiht) ausgelegt werden.

Rund um die Pflanzenziegel wird der Boden mit jeweils sechs Spatenstichen abgestochen und der Rasen entfernt. Die Erde in der Vertiefung sollte etwas ausgeebnet werden, bevor die Pflanzenziegel eingesetzt werden können. Sind die kleinen Pflanzeninseln gut angedrückt und gegossen, besuchen schon bald die ersten Insekten die neuen Pflänzchen.

Im Laufe der Zeit samen sich die Wildblumen auf natürliche Weise aus und sorgen nachhaltig für eine reichliche Nahrungsgrundlage für heimische Wildbienen. Auch schlechte Böden oder schwierige Standorte können mit den fertigen Pflanzenziegeln innert kurzer Zeit zum Blühen gebracht werden. Die stabilisierende Schafwollmatte verrottet und dient den Pflanzen als natürlicher Dünger. Durch das geschickte Zusammenstellen von Früh-, Sommer- und Spätblühern wird die Blütezeit verlängert. Nach der ersten Blüte können die Pflanzen zurückgeschnitten werden und blühen mit etwas Glück im Spätsommer ein zweites Mal.

Artenvielfalt auf dem Balkon

Auch in Blumentöpfen oder Hochbeeten auf dem Balkon ziehen die kleinen Pflanzeninseln schon bald Wildbienen und Schmetterlinge an. Die Gefässe werden an einem sonnigen Standort mit Garten- oder Universalerde befüllt, die Pflanzenziegel eingesetzt und die Lücken mit Erde gefüllt.

Wiederverwendbare PET-Schalen

Die gelochten PET-Schalen der Pflanzenziegel eignen sich übrigens hervorragend als Aussaatschalen, um weitere Wildblumen oder Gemüsesämlinge vorzuziehen. Meine Pflanzschalen habe ich mit Aussaaterde befüllt und meine Blumen- und Gemüsesamen direkt hineingesät.

Wildbienen-Nisthilfe für eine natürliche Blütenbestäubung

Idealerweise ergänzt man das neue Blütenangebot mit einer geeigneten Wildbienennisthilfe. Nicht jede Nisthilfe ist jedoch geeignet. Bei Bohrungen im Stirnholz können durch Risse Feuchtigkeit, Bakterien oder Pilze in die Brut eindringen und die Wildbienenlarven vernichten. Und an splittrigen Bohrlöchern oder Bambusröhren verletzten sich Wildbienen bei der Eiablage an den Flügeln.

Ideale Wildbienenhotels enthalten splissfreie Röhren oder Bohrlöcher mit unterschiedlich grossen Öffnungen von 4,6 bis 8 mm Durchmesser. Aufgehängt werden sie regengeschützt an Süd- oder Ostwänden. Bereits ab März sind die ersten Wildbienen unterwegs und legen ihre Eier in den Nisthilfen ab. Anschliessend verschliessen sie die Löcher mit Lehm. Ein Wildbienenhotel ist nicht nur für die ganze Familie spannend zu beobachten, sondern fördert das Bienenwachstum nachhaltig.

Vor Stichen braucht ihr euch bei den äusserst friedfertigen Wildbienen übrigens nicht zu fürchten. Die solitär lebenden Bienen haben zwar einen Stachel, dieser kann aber die menschliche Haut nicht durchdringen.

Artenschutz beginnt im Kleinen, nämlich im Garten, auf dem Balkon, auf der Terrasse oder als Dachbegrünung. Jeder kann mitmachen und mit einem kleinen Beitrag neue Lebensräume für das Bienenwachstum schaffen. Jede Blume zählt!

Mission B

Das Schweizer Radio und Fernsehen lanciert im Frühling 2019 die Aktion «Mission B», um den fortschreitenden Artenrückgang in der Schweiz zu bremsen.

Passend zu «Mission B» wurde der Verein Floretia ins Leben gerufen. Floretias Ziel ist, dass es allen Menschen, ungeachtet ihres Vorwissens und ihres Budgets, möglich ist, eine naturnahe Fläche zu schaffen.

Die Pflanzenziegel sind perfekt geeignet, um eben genau diese naturnahen Flächen zu schaffen. So habe ich heute innerhalb kurzer Zeit eine Fläche von fast 2 m² mit bienenfreundlichen Wildblumen angelegt – mit überschaubarem Aufwand! Das könnt ihr auch!