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Carmen | Anleitung | Alter: 8+ | Dauer: 4h

Den Garten nachhaltig entwintern

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14. Februar 2024

Sobald die Tage wieder spürbar länger werden erwacht der Tatendrang und man möchte sich vermehrt auch wieder draussen mit Gartenschere, Laubrechen und Unkrautstecher austoben. Zum Beispiel beim Entwintern des Gartens. Welche Punkte dabei beachtet werden müssen, wie man seinen Garten nachhaltig entwintert und dabei gleichzeitig die Biodiversität fördert, zeigen wird dir in diesem Beitrag.

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Beete säubern

Damit sich der Boden erwärmen kann und die austreibenden Frühlingsblüher wachsen können, werden die Beete mit dem Laubrechen gesäubert. Das halb verrottete Herbstlaub, welches den Boden über den Winter gut geschützt hat, kann unter den Sträuchern wieder verteilt werden. So werden auch die im Laub überwinternden Nützlinge geschützt. Hartnäckige Unkräuter in den Beeten werden am besten mit dem Unkrautstecher entfernt.

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Lücken beheben

Im Frühling erkennt man besonders gut, wo bei der Frühlingsbepflanzung Lücken vorhanden sind. Um diese Lücken zu füllen, kaufe ich bereits vorgezogene Narzissen, Tulpen, Muscari und Schachbrettblumen (Fritillaria) in Töpfen und fülle die Lücken damit auf.
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Rosen, Stauden und Gehölze zurückschneiden

Rosen, Stauden und Gehölze können bei frostfreiem Wetter geschnitten werden. Für viele ist der richtige Zeitpunkt der Beginn der Forsythienblüte, auch wenn die Forsythie selber erst nach ihrer Blüte, also ungefähr im März, zurückgeschnitten wird. Ich selber muss mir die Gartenarbeiten aber in Etappen einteilen und beginne mit dem Rosenschnitt oft schon im Januar. Dies ist im Flachland kein Problem, auch wenn es später nochmals Frost und Schnee geben sollte. Do it + Garden bietet eine Vielzahl unterschiedlichster Garten-, Blumen- und Heckenscheren: Bei mir kommen je nach «Herausforderung» die Gartenschere KARBON, WOODY, die Miogarden Classic Blumenschere, die Premium Bypass-Gartenschere oder die Miogarden Premium Heckenschere zum Zug.
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Umpflanzen und Teilen

Frostfreies Wetter bei abgetrocknetem Boden ist die ideale Zeit fürs Umpflanzen und Teilen von Stauden, Rosen oder Sträuchern. Diese wachsen nämlich vor Beginn der Vegetationszeit besonders schnell am neuen Ort an.

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Düngen

Nach dem Rückschnitt verteile ich Hornspäne in den Beeten. Dieser natürliche Stickstoffdünger zersetzt sich langsam, aber gleichmässig. Starkzehrende Pflanzen wie Rosen, Beeren und Obstbäume versorge ich zusätzlich mit etwas organischen Bio-Volldünger in Granulat-Form.
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Ziergräser, Kleinstrauch- und Bodendeckerrosen zurückschneiden

Viele Ziergräser bilden mit den Jahren immer breitere Horste, die von Hand schwierig zu schneiden sind. Am schnellsten geht es, wenn man sie zusammenbindet und mit der Heckenschere bodentief abschneidet. Auch Kleinstrauch- oder Bodendeckerrosen verzeihen es, wenn statt der Gartenschere die Heckenschere zum Einsatz kommt.

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Sommergrüne Hecken verjüngen

Zu breit und hoch gewordene sommergrüne Hecken, zum Beispiel Liguster und Hainbuche, verjüngt man am besten im Frühjahr vor dem Austrieb mit einer Heckenschere. Sie vertragen dann einen starken Rückschnitt bis ins alte Holz viel besser und treiben schnell wieder aus. Im Hochsommer wird dann lediglich die Form korrigiert.
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Wildsträucher zurückschneiden

Wildsträucher sind in ihrer natürlichen Wuchsform am schönsten. Manchmal ist es dennoch nötig, sie zurückzuschneiden. Dies geschieht, indem man mit einer Gartensäge einige der dicksten Äste knapp über dem Boden entfernt. Ein vollständiger Kapp- oder Verjüngungsschnitt erfolgt knapp über dem Boden. Dies nennt man «auf den Stock zurücksetzen». Wenn du eine ganze Wildsträucher-Hecke besitzt, erfolgt ein radikaler Schnitt immer im Wechsel. Ein Teil der Gehölze werden erst im Folgejahr geschnitten, damit die Vögel und Insekten nicht ihres ganzen Lebensraums beraubt werden.
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Frühlingskur für den Rasen

Auch der Rasen hat eine Frühlingskur verdient. Bio-Rasendünger verhilft dem Rasen nach dem langen Winter zu einem besseren Start und kurbelt das sattgrüne Wachstum an. Er ist rein organisch und absolut unbedenklich für Kinder und Tiere.

Wer vertikutieren möchte, sollte zuvor unbedingt erst düngen und den zweiten Rasenschnitt abwarten. Nach dem Düngen verkraftet der gestärkte Rasen das maschinelle Lüften viel besser.

Ich vertikutiere zwar seit Jahren nicht mehr, dünge aber trotzdem regelmässig. Bereits Anfangs März verwende ich einen stickstoffbetonten Startdünger und säe, sobald es die Temperaturen erlauben, kahle Stellen mit Rasensamen nach. Im Sommer dünge ich mit einem Langzeitdünger und im Herbst geht der Rasen gestärkt mit einem kalibetonten Herbst-Dünger in den Winter. Mein Rasen war nie schöner, ganz ohne Vertikutieren!

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Mulch oder Flächenkompostierung?

Stauden- und Gräser-Rückschnitt kann mit dem Häcksler zerkleinert und als Mulch wieder in den Beeten verteilt werden. Beim Mulchen wird der Boden zwischen Gemüsepflanzen, Blumen, Sträuchern und Bäumen mit Mulch, also mit nicht verrottetem organisches Material bedeckt. Das Mulchen hat mehrere positive Auswirkungen auf den Boden und somit das Wachstum der Pflanzen: Der Mulch hilft grosse Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen auszugleichen, verhindert die Auswaschung des Bodens und Winderosion. Zudem kompostiert die Mulch-Schicht langsam, wird zu Humus und wirkt so als organischer Dünger. So entsteht ein natürlicher Kreislauf.

Genau so funktioniert auch die Flächenkompostierung: Man lässt dabei jedoch den Mulch als nicht zerkleinertes Schnittgut direkt in den Beeten verrotten. So muss nichts weggeführt oder zerkleinert werden und Kleinstlebewesen werden geschont.

Wer bei der Flächenkompostierung Bedenken wegen einer «unordentlichen Optik» hat, verteilt gröberes Schnittgut einfach in den Beet-Hintergrund oder «versteckt» es hinter niedrigen Büschen und Sträuchern. An sehr repräsentativen Stellen (zum Beispiel im Blickfeld des Sitzplatzes) kann auch Pinienrinde zum Kaschieren verteilt werden.

Ich praktiziere die Flächenkompostierung schon seit einigen Jahren: Sobald die Stauden austreiben, verdecken sie das ganze Schnittgut schon nach kurzer Zeit. Eine Ausnahme mache ich nur beim Rosenschnitt – die Stacheln verrotten nämlich nur langsam und stechen noch lange. Deshalb kommen sie doch in den Häcksler – oder ich fahre damit ins Kompostierwerk.

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Winterfutterstellen und Nistkästen

Die Winterfutterstellen für die Vögel werden im Frühjahr geputzt, desinfiziert und weggeräumt. Die Nistkästen müssen unbedingt beizeiten im Frühjahr geleert und geputzt werden, sodass sie zur Nistzeit wieder einsatzbereit sind.

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Hochbeete

Verschiedene Möbelpaletten und Aufsetzrahmen aus dem grossen Sortiment von Do it + Garden erlauben eine kreative Verwirklichung der eigenen Hochbeet-Träume. In meinen Hochbeeten fülle ich jedes Frühjahr die abgesackte Erde wieder auf. Die ersten Salatsetzlinge pflanze ich meist schon ganz früh ins Balkonhochbeet. Gegen Nachtfrost schütze ich sie mit einem Minitreibhaus. So kann ich jeweils schon Anfangs April den ersten Salat ernten.
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Benjeshecke

Im Naturgarten kann aus dem anfallenden Schnittgut von Sträuchern, Hecken und Bäumen ein Totholzhaufen zu einer Benjeshecke geschichtet werden. Diese bietet vielen Tieren einen wertvollen Unterschlupf.
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Mit dem Vertikutierer zur Blumenwiese

Eine gute Sache hat der Vertikutierer aber doch: Wenn du einen Beitrag zu mehr Biodiversität leisten möchtest, kannst du aus deinem Hausrasen eine Blumenwiese machen. Dazu musst du den Rasen etwas tiefer als normal und übers Kreuz vertikutieren. Dann werden Rasenfilz und Moos entfernt und der Rasen ist bereit für eine Neuansaat. Für jeden Boden gibt es geeignete Blumenmischungen. Sehr oft werden einjährige, sehr bunte Blumenmischungen angeboten. Diese sind für eine Wildblumenwiese nur bedingt geeignet und bereiten nur eine Saison lang Freude.

Besser setzt man auf eine mehrjährige Mischung. Zum Beispiel auf die MIOPLANT Blumenwiesen-Samen mit einheimischen Wildblumen. Diese blühen zwar erst im zweiten Jahr nach der Aussaat, bereiten dann aber jedes Jahr erneut viel Freude für Mensch und Tier – und das Beste: man muss nur noch zweimal pro Jahr mähen.

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Mit Wildblumenziegeln zur Blumenwiese

Wem es nicht schnell genug gehen kann, kann mit einzelnen Wildblumenziegeln (Sellana) einen bestehenden Rasen innert weniger Stunden in eine vielfältige Wildblumenwiese verwandeln.
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