Ahoi Matrosen: Piratengeburtstag wir kommen!

Werde zum Schatzmeister! Mit einer Piratenparty wird der nächste Kindergeburtstag zum Hit. Eine Flaschenpost als Einladung, Gummibärpiraten auf einem Kuchenschiff und ein „echter“ Schatz – fertig ist der Piratentraum.

Von Mareen

An meinen 6. Geburtstag kann ich mich noch ganz gut erinnern. Es war 1984. Es war Spätsommer. Ich trug ein pinkfarbenes Kleid. Es gab eine Schaumkuss-Torte, wir spielten Topfschlagen und Blinde Kuh und tranken Limo, Saft und Kakao bis es uns aus den Ohren kam. Woran ich mich aber ü-ber-haupt nicht erinnern kann, ist, dass meine Party irgendeine Form von Motto hatte.

An den 6. Geburtstag von meinem Sohn kann ich mich auch noch ganz gut erinnern. Oder besser an einen Novembersonntag im Jahre 2015, gegen 6.10 Uhr. Mein Sohn weckte mich, um mir mitzuteilen, dass er seinen Geburtstag im März gerne mit einer Piratenparty feiern möchte. Aha, jetzt weiss ich Bescheid.

Ja, die Zeiten haben sich geändert. Topfschlagen? Wie öde! Kuchen? Aber bitte eine Motiv-Torte! Ach, und ein Motto! Ja! Ein schönes Motto, das sich wie ein roter Faden perfekt durch den ganzen Tag zieht. 2016 reicht es nicht, einen Topf, einen Holzlöffel und einen alten Schal aus dem Schrank zu holen, um einen Kindergeburtstag zu organisieren. Nein, eine Ausbildung als Event-Managerin wäre angebrachter.

Und so fing ich an, im November eine Piratenparty für den kommenden März zu planen. Wer denkt, diese Planungsphase wäre zu lang, der irrt. Denn die Latte liegt hoch. Es gibt zwei, nein eigentlich sogar drei Szenarien.

1. Das Geburtstagskind hat seine ganz eigene Vorstellung von einer Piratenparty.
2. Das Geburtstagskind war schon auf einer Piratenparty.
3. Das Geburtstagskind hat einen Freund, der auf einer Piratenparty war und ihm davon erzählt hat.

Alle Szenarien haben ihre Tücken. Aber das schlimmste von allen ist Nr. 3. Denn der Freund hat mit Sicherheit Dinge erzählt, die unter den normalen Gesetzmässigkeiten der Physik, Zeit, Budget und Fähigkeiten der Eltern und diverser anderer Naturgesetze nicht möglich sind und die durch das Weitererzählen des Sohnes nochmals an Utopie gewinnen:

“Mama, die haben ein Piratenschiff gebastelt. Das war sooooo (zerreisst sich fast beim Auseinanderziehen der Arme) groooooss! Echt! Und dann sind die damit zum See und haben es schwimmen lassen! Jaahaa, wirklich! Und jeder hat einen selbstgenähten Piratenhut bekommen mit eingesticktem Namen und es gab eine Torte, die sah aus wie eine Insel und in der Mitte war ein ECHTER Schatz aus ECHTEM Gold vergraben! Ja! Echt!” Kurze, vorwurfsvolle Pause. Dann: “Das will ich auch!”

Ein Piratenschiff basteln. Das schwimmt. Ich. Da könnte ich genauso gut versuchen, den Marsroboter zu steuern. Basteln gehört nicht zu meinen Stärken und erst recht nicht, wenn (mehrere!) Kindern mitbasteln. Das liegt vor allem an meiner unsagbaren Ungeduld und dem sich dazu gesellenden Perfektionismus. Das Ergebnis vom Basteln ist für mich immer so “Naja, es ist krumm, es ist schief, hier ist der Kleber rausgelaufen. Aber hey, es ist selbstgemacht”.

Immerhin habe ich in 6 Jahren als Mutter gelernt, dass beim Basteln der Weg das Ziel ist. Es geht mehr um Kreativität und tolle Ideen als um professionelle Ergebnisse. Also machte ich mich an die Planung der Piratenparty und konzentrierte mich auf die wichtigsten Accessoires eines Piraten: eine Flaschenpost als Einladung, eine Schatzkarte und ein Schatz und natürlich ein Schiff, aber in gebackener Form.

 

Einladung Piratengeburtstag

Für die Geburtstagseinladungen beschrifteten wir Tafelaufkleber mit einem weissen Kreidestift und klebten sie auf Glasflaschen mit Korkverschluss. Die Flaschenhälse wurden noch mit einem Jute-Band beklebt und verschönert. Den Einladungstext schrieben wir auf blaues Tonpapier, rollten es zusammen und verschlossen das Ganze mit Washi-Tape mit kleinen Ankern darauf. Man kann natürlich auch ein Band nehmen, aber das Tape geht in der Aufregung der kleinen zukünftigen Piratengeburtstagsgäste leichter auf. Am Ende stanzten wir noch Anhänger mit Totenkopf aus und beschrifteten sie mit den Namen der Gäste. Fertig ist die Einladung zum Piratengeburtstag!
Einladung basteln für Kindergeburtstag mit Piraten-Motto

Die Schatzkarte haben wir ebenfalls mit dem Kreidestift auf Tafelfolie gemalt. Mit dieser Karte und der Hilfe eines echten Piraten (Papa mit Perückenhut) suchten und fanden wir dann die grosse Version des Schatzes im Haus, lösten jede Menge Rätsel und hatten einen riesigen Spass. Und das alles ohne schwimmendes Piratenschiff. Wer hätte das gedacht.

 

Anleitung – Einladung per Flaschenpost

Das braucht’s:

So geht’s:

  1. Für einen tollen Eindruck sorgen die Tafelfolienkleber, die du mit dem Kreidefilzstift beschriften kannst.Pirateneinladung Tafelfolie
  2. Anschliessend kannst du den Sticker auf die Flasche kleben.pirateneinladung_step_2
  3. Nimm etwas Bastelkleber und befestige damit das eine Ende der Schnur am Flaschenhals. Wickle dann diesen mit der Schnur ein und klebe das andere Ende der Schnur ebenfalls fest.pirateneinladung_step_3
  4. Verziere die Etiketten mit einem Stanzer nach deiner Wahl.pirateneinladung_step_4
  5. Hänge diese an die Flaschen.pirateneinladung_step_5
  6. Die aufgerollten und gebundenen Einladungen verpackst du in die Flaschen. Verschliesse die Flaschen mit den Korkzapfen und schicke die Post auf ihre Reise.collage_piratenanleitun

 

Druckanleitung Flaschenpost-Einladung

 

Mareen

«Hallo, ich bin Mareen. Das "Selbermachen" und mich verbindet eine lange Hassliebe, die sich aber dank meiner zwei bastelwütigen Söhne und meines baumarktsüchtigen Mannes langsam aber sicher in Liebe verwandelt. Wenn ich nicht basteln oder Wasserwaagen halten muss, grabe ich mich gerne durch meinen Garten.»

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