Bottom Watering – Rettung in der Überwässerungs-Not

Wer kennt es nicht? Man hat sich ein, zwei (oder doch eher zehn?) neue Pflänzchen nach Hause geholt und jetzt wird’s ernst. Nicht immer hat man von Anfang an im Gefühl, wie viel oder wie wenig Wasser die neuen Schätzchen benötigen, denn man muss sich erst mal richtig kennen lernen. Doch dafür gibt’s einen einfachen Trick, den ich dir hier gerne vorstelle: Bottom Watering (also in etwa «Wässern von unten»).

Von Madelaine

Alter: 12J. Aufwand: 0.5h

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Ich würde lügen, hätte ich nicht auch immer mal wieder den einen oder anderen Verlust in meiner Sammlung erlitten, weil ich doch dazu tendiere, meine Zuneigung meinen Pflänzchen gegenüber in Wasser auszudrücken. Das mögen nicht alle und schnell ist es doch mal ein Schluck zu viel. Bottom Watering ist dabei die Rettung. Das Ganze funktioniert so: Anstatt deine grünen Schätze von oben zu giessen, stellst du sie in ein Wasserbad und sie entscheiden selbst, wie viel sie trinken mögen! Klingt einfach? Ist es auch!

Und so geht’s

Du füllst einen Untersetzer, eine Wanne, das Waschbecken, eine Schüssel oder deine Badewanne mit handwarmem Wasser (das mögen Pflanzen lieber als ganz kaltes). Ich stell mir zum Beispiel eine wasserfeste Aufbewahrungsbox direkt vors Pflanzenregal, so kann ich die Pflanzen ohne viel Herumgetrage einfach rausnehmen und wieder zurückstellen, wenn ich fertig bin.

Wenn dein Bewässerungsbecken bereit ist, nimmst du deine Pflanzen aus ihrem Übertopf und stellst sie ein. Das Wasser sollte bis zu ca. 1/4 der Topfhöhe reichen. Dann lässt du deine Pflanzen 15 bis 20 Minuten lang «trinken». Die Wurzeln bedienen sich direkt und die Erde saugt auf, was sie mag. Genug getrunken haben die Pflänzchen, wenn die oberste Erdschicht leicht feucht ist. Danach lässt du die Pflanzen noch kurz abtropfen, damit alles unnötige Wasser abfliessen kann und das wars schon! Mit Tontöpfen kannst du das genau gleich machen, dort empfehle ich aber nur ca. 10 Minuten, da der Tontopf auch «mittrinkt».

Das Bottom Watering erledigst du übrigens einfach einmal pro Woche und nur, wenn die Erde trocken ist. Das erkennst du, wenn du den Finger etwas in die Erde gräbst und merkst, dass sie trocken ist. Du kannst aber auch ein Hydrometer benutzen.

Tipps und Tricks

Der Vorteil am Bottom Watering ist mit Sicherheit, dass du deine Pflanzen so kaum überwässern kannst, die Erde nicht zu feucht wird (was Wurzelfäule vermeidet) und du, da die oberste Schicht der Erde eher trocken bleibt, den kleinen schwarzen Trauermücken, die uns Zimmerpflanzenliebhaber*innen oft das Leben schwer machen, die Lebensgrundlage – feuchte Erde – entziehst. Ausserdem kannst du die Technik bei all deinen Grünpflänzchen anwenden. Du siehst also: eine Win-win-Situation.

Bei sehr grossen Exemplaren, die du fast nicht aus ihrem Topf heben kannst, oder wenn du viele Pflanzen hast (wie ich mit meinen rund 120 Stück zum Beispiel) würde ich empfehlen, klassisch zu giessen, weil du ansonsten doch sehr viel Zeit (und Muckis) brauchst, um alle von unten zu wässern. Wenn du aber beides hast, go for it! Deine Pflanzen werden es dir danken! Auch ich habe nach wie vor einige Spezialisten, die etwas empfindlich auf meine Bewässerungskünste reagieren und die ich nach wie vor mittels Einstellens wässere (z. B. Hoyas und Ficusse), einfach um sicher zu gehen.

Düngen kannst du übrigens auch gleich übers Bottom Watering! Da gilt, nur alle zwei bis drei Monate im Winter, wenn deine Pflanzen in der Ruhephase sind, und jeden Monat im Sommer. Dazu mischt du den Dünger deines Vertrauens einfach mit ins Wasser (Achtung: Mischverhältnis auf der Packung beachten).

Somit steht dem Glück deiner Zimmerpflanzen und dir schon fast nichts mehr im Wege!

Madelaine

«Hallo! Ich heisse Madelaine (oder kurz Maid) und lebe mit meinem Partner und unserem Kätzchen Maumau im Aargau. Seit über vier Jahren schmuggle ich - mehr oder weniger unbemerkt - Pflanzen in unsere Wohnung. So hab ich sie mit mittlerweile über 100 Stück zum kleinen Dschungel gemacht, über den ich auf meinem Instagram-Kanal @maidmagpflanzen fast täglich berichte und mich liebend gerne mit anderen Pflanzenbegeisterten austausche.»

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2 Kommentare

  1. Madelaine 30.08.2022 um 17:42

    Das tut ihnen sicher gut! 😉

  2. Zulauf 30.08.2022 um 11:30

    Macht Sinn. Werde auch meine bottoms wässern.

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