Garten einwintern Teil 2/2 – Garten mit Umschwung

Mitte Oktober erfreut uns der Herbst mit einem prächtigen Farbenspiel und letzten warmen Sonnenstrahlen. Die Vegetation kommt zur Ruhe – und bald sind die ersten Bodenfröste zu erwarten. Spätestens dann ist es höchste Zeit, ans Einwintern zu denken. Im zweiten Teil unseres Doppelbeitrags «Garten einwintern» widmen wir uns der To-do-Liste bei einem Garten mit Umschwung.

Von Carmen

Alter: 10J. Aufwand: 1h

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Herbstlaub

Bäume lassen im Herbst Unmengen an Laub fallen. Gehwege sollen regelmässig davon befreit werden. Wer ungern Laub recht, kann auch bis zum ersten Frost warten, denn danach fällt das restliche Laub sehr schnell und es sind weniger Durchgänge nötig. Das Laub kann als Mulchschicht in den Beeten und unter Gehölzen verteilt werden. Dies ist nicht nur nachhaltig, sondern belebt und schützt den Boden.

Mulchschicht im Garten

 

Rasenpflege im Spätherbst

Wer im Herbst noch vertikutieren und kahle Stellen nachsäen möchte, sollte dies bis spätestens Mitte September tun. Bis anfangs Oktober kann ein kalibetonter Herbstdünger gestreut werden, um den Rasen optimal gepflegt in die Winterruhe gehen zu lassen. In unserem Rasenratgeber gibt’s viele weitere Tipps, Tricks und Anleitungen zum Thema Rasen.

Regelmässiges Laubrechen schont den Rasen. Denn Herbstlaub, welches zu lange auf dem Rasen liegen bleibt, entzieht ihm die Luftzufuhr und lässt ihn schnell gelb werden. Sehr feine Herbstblätter lassen sich schlecht zusammenrechen, ich nehme sie deshalb oft mit dem Rasenmäher auf. Das lockere Laub-Rasengemisch verteile ich ebenfalls in den Beeten.

Hecken und Gehölze schneiden

 

Das Schneiden von Sträuchern und Hecken kann sowohl im Herbst als auch im zeitigen Frühjahr erledigt werden. Kranke und tote Äste werden ausgeschnitten, immergrüne Eiben- oder Buchskugeln erhalten vor dem Winter nochmals einen Formschnitt. Zu breit- oder hochgewachsene Hecken können jetzt reduziert werden. Ein trapezförmiger Schnitt (oben schmaler als unten) ist aus zwei Gründen vorteilhaft: Erstens lässt so die Schneelast die Hecken nicht so stark auseinanderfallen, zweitens wird dadurch ein Verkahlen im unteren Bereich vermindert, da der Lichteinfall gleichmässiger ist. Immergrüne Säulengewächse wie Thuja, Wacholder oder Säuleneiben können mit einem Juteband als Winterschutz spiralförmig gewickelt werden. Damit verhindert man bei starkem Schneefall, dass die Triebe auseinanderfallen. Gräser werden schopfartig zusammengebunden, um das Herz vor Winternässe zu schützen. Jungbäume können mit Bambusmatten oder einem Juteband um den Stamm gewickelt vor Frostrissen geschützt werden. Um Bäume und Sträucher zu entlasten und Schneebruch zu vermeiden, sollte bei starkem und nassem Schneefall der Schnee abgeschüttelt werden. Auch immergrüne Kugeln aus Kirschlorbeer, Eibe oder Buchs danken es, wenn man die schweren Schneepakete etwas herunterfegt.

Gehölze verjüngen

 

Rückschnitt der Ligusterhecke

 

Der Herbst ist ideale Pflanz- und Umpflanzzeit

Der Herbst eignet sich ausgezeichnet für Neupflanzungen, denn der Boden ist noch warm, das Klima feuchter. Neugepflanzte Rosen, Stauden und Gehölze bilden vor dem Winter frische Wurzeln und starten im Frühjahr kräftiger in die neue Saison. Jetzt ist auch ideale Zeit, um die Pflanzbeete zu optimieren: Stauden, die sich zu stark ausbreiten, können jetzt geteilt oder ganz versetzt werden. Aber Vorsicht, zu viel Ordnung stört die Natur! Vorbei sind die Zeiten, wo Rosen und Stauden bereits im Herbst bodentief heruntergeschnitten und damit die Unterschlüpfe vieler Nützlinge zerstört wurden. Naturfreunde lassen hagebuttentragende Rosen, Gräser und samentragende Stauden stehen und tragen so aktiv zur Biodiversität bei. Ein nicht übermässig geputzter Garten sieht auch im Winter herrlich aus. Geschnitten werden nur Stauden, die bei Frost schnell matschig werden und stark überhängende Triebe, die Schneebruch erleiden könnten. Wenn du das Herbstlaub als schützenden Mulch in die Beete verteilst, verhilfst du vielen Kleintieren zu einem natürlichen Winterquartier.

Wildsträucher pflanzen

 

Gartengeräte und Gartenmöbel einwintern

Töpfe und Gartengeräte werden gesäubert und trocken verstaut. Wer jetzt etwas Zeit in das Schleifen und Ölen von Gartenscheren investiert, kann im Frühjahr direkt loslegen. Der Rasenmäher- oder Roboter wird in den Fachbetrieb zum Service gebracht. Handwerklich Begabte können das Messer auch selber ausbauen und nachschleifen. Die Gartenmöbel werden gesäubert und Holzmöbel können vor dem Einräumen nochmals geölt werden. Wer keinen Platz zum Einräumen hat, rückt die Möbel zusammen und schützt sie mit einer Möbelschutzhülle. Der Aussenwasserhahn wird abgestellt und entleert. Gartenschläuche halten länger, wenn man sie frostfrei einlagert.

 

Wie gut, dass die Natur es so eingerichtet hat, dass auch wir Gärtner nach dem Einwintern des Gartens endlich die Beine hochlegen und wieder Kraft tanken können. Geht es euch auch so?

Carmen

«Hallo, ich bin Carmen. Ich wohne mit meinem Mann, zwei Kindern, Hund und Katzen in einem kleinen Dorf im Kanton Thurgau. Mein Garten bietet mir einen wundervollen Ausgleich zu meinem Beruf als freischaffende Architektin und ich liebe es, darin zu arbeiten. Seit 2008 dokumentiere ich auf meinem Gartenblog Ein Schweizer Garten das Entstehen unseres Gartens, den wir im Eigenbau angelegt haben. Der grüne Daumen muss mir in die Wiege gelegt worden sein, denn ich habe bereits als Kind ein eigenes Beet gepflegt. Ich freue mich, dass ich meine Freude am Gärtnern weitergeben kann.»

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