Mareen ist – zumindest in meinem näheren Umfeld – ein eher aussergewöhnlicher Name. Bisher habe ich in meinem Leben nur eine andere Mareen getroffen, dafür aber zahlreiche Marens, Doreens, Marlenes und andere ähnlich benannte Frauen. Wenn man einen seltenen Namen hat, steht man nicht nur oft vor der Herausforderung, ihn bei Vorstellungsrunden immer wiederholen zu müssen, sondern auch enttäuscht vor Regalen mit bunt beschrifteten Namenstassen. Von A wie Anna bis Z wie Zoe sind alle “gängigen” Namen vertreten, nur zwischen Maren und Marie fehlt immer die Mareen.

So habe ich mir schon als Kind geschworen, dass ich mir irgendwann selber eine Tasse machen werde, auf der mein Name steht. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue! Nun sind seit dieser Zeit einige Monde vergangen und ich habe auch noch mehr vor in meinem Leben, aber ich habe es getan. Gut, es ist keine Tasse geworden, sondern eine Schale. Und es. steht. mein. Name. drauf!!!  Ehrlicherweise muss ich sagen, dass meine ursprüngliche Motivation aber eine andere war:

Wir machen als Familie regelmässig Kinoabende. Dazu gehen wir allerdings nicht ins Kino, sondern kuscheln uns gemütlich daheim auf das Sofa. Vorher wird Popcorn gemacht und jeder bekommt eine Schüssel davon. Und da liegt das Problem… “Määäääh, Bens Schüssel ist grösser als meine!!! Letztes Mal hatte ich eine andere, da passte viel mehr rein! Buuuuuuh!!!!” So hatte ich die Idee, für jedes Familienmitglied eine Schüssel zu machen. Alle in derselben Grösse. Aber mit Namen drauf.  Dafür brauchte ich lediglich 4 weisse Schüsseln in einer vernünftigen Popcorngrösse und Porzellanstifte. Um ehrlich zu sein, war ich skeptisch… Ich bin nicht gerade zeichnerisch begabt und sollte nun gleich etwas auf eine Schüssel malen, die man nicht einfach zerknüllen, wegschmeissen und es nochmal versuchen kann? Ich fing also an, mir Skizzen zu machen und zu überlegen, zu wem welches Motiv passen könnte.

Mein Mann arbeitet in der Softwarebranche, für ihn sollten es Nullen uns Einsen sein, sein Name als Binärcode. Timmy liebt es zu feiern, er sollte eine bunte Girlande mit seinem Namen darauf bekommen. Ben war der einzige, der selber entscheiden durfte, was auf seine Schale kommt und er entschied sich für Streifen. Viele bunte Streifen. Und ich liebe Punkte, am liebsten in blau, also war hier die Entscheidung auch klar. Die Schale für meinen Mann war die erste und es ging erstaunlich einfach, den Stift über das Porzellan zu schwingen. Der schwarze Stift ist für Umrandungen gedacht, so dass er etwas feiner ist. Die restlichen Stifte sind kräftiger und müssen vor dem Gebrauch ordentlich geschüttelt werden, um die Farbe zu mischen und sie dann in die Stiftspitze zu drücken. Aber auch mit den farbigen Stiften war es einfach, die Linien zu malen, die Wimpel auszumalen und meine Pünktchen aufzuzeichnen.

Bevor man die Farbe einbrennt, sollte sie mindestens 4 Stunden trocknen, besser über Nacht. Dann stellt man die Werke in den kalten (!) Backofen, stellt die Temperatur auf 160 Grad und lässt die Farbe 90 Minuten einbrennen. Den Ofen danach ausschalten und das Porzellan darin abkühlen lassen.

Meine anfängliche Skepsis ist nach Fertigstellung und Testlauf beim Kinoabend absoluter Begeisterung gewichen. Die Schalen sind so schön perfekt unperfekt. Man sieht das Selbstgemachte und natürlich auch das kleine Zittern meiner Hand beim Zeichnen der Linien. Aber das macht sie gerade als Alltagsgegenstand zu etwas Besonderem, das einem den Tag – oder eben den Kinoabend – versüsst. Und die Schalen werden bestimmt nicht das Letzte sein, was ich verschönert habe.

P.S. Kleine Fehler kann man übrigens super mit einem Wattestäbchen und etwas Wasser verschwinden lassen, solange die Farbe noch frisch ist.