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Wandelbar: Ein Fass für alle Fälle

Ein Holzfass wird zum Bar-Tisch für drinnen und draussen und verwahrt gleichzeitig alle nötigen Accessoires für den gemütlichen Abend mit Freunden und Familie! Mit ein wenig handwerklichem Geschick und Improvisationswillen baust auch du dir, mithilfe unserer Anleitung, dieses einzigartige Möbelstück!

Von Andreas & Carole

Alter: 12J. Aufwand: 4.0h
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Die heissen, freien Tage verbringt man beim Wandern, am City-Beach oder einem schönen Bergsee. Zuhause angekommen gibt es dann doch nichts Schöneres, als die warmen Abende mit seinen Freunden auf der Terrasse zu geniessen. Wenn wir Glück haben, ist das in der Schweiz bis in den Herbst hinein sehr gut möglich!

Besonders stimmungsvoll wird es, wenn man sich um das individualisierte Holzfass versammelt, welches als Bar-Tisch dient und gleichzeitig auch die Aufbewahrungslösung für  alle schönen Accessoires, Decken und Kissen ist. Ein einzigartiger Blickfang für drinnen oder draussen!

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Holzfass

Anleitung

Wir haben uns für ein Fass mit einem Ablage-Tablar im Inneren entschieden. Das Holzfass ist neu – dies ist zu empfehlen, wenn man Kissen und Decken darin verstauen möchte. Gebrauchte Fässer riechen sehr stark nach Wein, Whiskey oder anderen jeweiligen Einlagerungsmaterialien. Wenn nur verschlossene Getränke im späteren Fass-Regal versorgt werden sollen, geht natürlich auch ein bereits gebrauchtes Fass sehr gut.

Schritt 1 – Türgrösse bestimmen

Die Türe möchten wir genügend gross machen, um alles gut verstauen zu können. Das Fass hat zwei mittlere Eisenringe, sowie je zwei Ringe unten und oben. Damit das Fass genügend stabil bleibt, reicht unsere Türe in der Grösse lediglich über die zwei mittleren Ringe. Die oberen bleiben unversehrt. Unsere Tür soll fünf Holz-Lamellen breit werden. Die äusserste Lamelle ist diejenige, welche bereits mit einem Korken versehen ist – dieser soll als Türgriff benutzt werden.

Wir messen die gewünschte Türgrösse ab und zeichnen fürs Sägen in Schritt 3 die entsprechenden Linien ein. In die vier Eckpunkte der Tür bohren wir mit einem 8 mm Holzbohrer Löcher ins Holz. Diese werden später benötigt, um die Stichsäge einzufahren.

Holzfass

Schritt 2 – Ringe kürzen, bohren und befestigen

Jetzt gilt es, die Türe auszuschneiden. Doch Achtung – damit hier nicht Holz und Eisenringe auseinanderfallen, müssen wir die mittleren Ringe zuerst an der Tür befestigen.

Dies geht wie folgt: Zuerst zeichnen wir an den beiden Ringen an, wo wir sie auftrennen müssen. Da unsere Tür fünf Holz-Lamellen breit ist, muss dies jeweils an der ersten Lamelle ganz links und an der fünften Lamelle rechts passieren. Die mittleren Ringe sind insgesamt mit je zwei Schrauben am Fass gesichert. Diese Schrauben werden entfernt und beiseite gelegt. Die Ringe können nun gegen oben und unten über die sich verjüngenden Enden des Fasses abgeschoben werden. Wenn es nicht gut geht, kann ein Gummihammer zur Hilfe genommen werden. Alle anderen Ringe müssen natürlich unbedingt am Fass bleiben!

An den zuvor eingezeichneten Linien, welche die markierte Breite der Tür anzeigen, schneiden wir die Ringe mit der Metallsäge durch. Die scharfen Schneidkanten schleifen wir mit der Metallfeile, bis sie stumpf sind. Wir erhalten somit die zwei Teile des Mittelringes in der Breite unserer Tür.

Holzfass

Nun geht es mit diesen Teilen wieder zurück ans Fass: In der Mitte jeder Tür-Lamelle zeichnen wir auf den zwei kurzen, ausgesägten Teilen der Ringe einen Punkt an. Mit einem 4 mm Metallbohrer bohren wir durch jeden Punkt ein Loch ins Metall.

Dies wiederholen wir nun auch für die langen, übrig gebliebenen Teile des Eisen-Ringes. Bei diesen grossen Teilen genügt es, bei jeder zweiten Lamelle ein Loch einzuzeichnen und zu bohren. Dies muss zusätzlich noch bei den Lamellen an den Schnittkanten wiederholt werden. Wenn alle Löcher gebohrt sind, geht es ans Befestigen.

An den jeweiligen Türkanten richten wir die kürzeren Einzelstücke des zersägten Ringes aus und schrauben durch jedes gebohrte Loch eine Schraube mit den Massen 3,5 x 20 cm. Wenn alles fixiert ist, können wir zum nächsten Schritt gehen.

Holzfass

Schritt 3 – Türe ausschneiden

Mit einer Stichsäge und dem passenden Schneideblatt schneiden wir nun die Türe aus.

Das Schneideblatt stecken wir in das zuvor dafür gebohrte Loch am jeweils Anfangs-und Endpunkt unserer Tür-Vermassung und sägen entlang der eingezeichneten Linie. Nachdem wir das auf der oberen und unteren Tür-Seite gemacht haben, können die mit den kurzen Eisenring-Teilen zuvor zusammengefassten Lamellen dem Fass als ganze Tür entnommen werden.

Holzfass

Achtung: Die entnommene Tür sowie auch der Rest des Fasses werden sich in ihrer Form leicht ändern, da der normale Druck, welcher durch die Fassgeometrie gegeben ist, nicht mehr vorhanden ist. Es ist daher ohne den nachfolgenden Tipp kaum zu erreichen, dass die Biegung der Tür mit den restlichen Lamellen am Ende wieder übereinstimmt – etwas Überstand sollte man hier also tolerieren.

Für geübte Heimwerker: Man kann auf der Innenseite der Türe Metalllochbänder anbringen. Wenn die Schrauben auf Zug montiert werden, kommt die Türe wieder in die richtige Krümmung und bleibt auch so.

Holzfass

Es wartet aber noch ein wenig Arbeit auf uns, bis die Tür wieder in das nun entstandene Loch im Fass zurück gesetzt werden kann. Mit der Holzraspel müssen zunächst die Kanten der Tür und des Tür-Rahmens im Fass geschliffen werden. Nach mehrmaligem Anhalten der Tür an die im Fass entstandene Öffnung sieht man nun auch, wo man eventuellen Überstand des Materials abschleifen oder sogar noch mit der Stichsäge entfernen muss.  Wir mussten beispielsweise die äusserste Lamelle erneut vom Metallring lösen und deutlich kürzen, bevor wir sie wieder an den Eisenring zurück geschraubt haben.

Übrigens: Sollten nach etwaigen Kürzungen an den Tür-Lamellen die Metallringe leicht überstehen, stört dies das Endergebnis praktisch nicht.

Holzfass

Schritt 4 – Scharnier anbringen

Damit die Tür nachher aufschwingt, benötigt sie Scharniere. Jedoch gibt es diese natürlich nicht in Fassform vorgebogen – wir müssen daher die lange Seite der Scharniere entsprechend biegen. Mit der Zwinge spannen wir die lange Seite des Scharniers dafür auf ein Stück Holz an den Tisch. Dort, wo die erste Biegung sein soll, ist die Holzkante. Mit dem Gummihammer hämmern wir nun auf das Scharnier, bis eine leichte Biegung entstanden ist. Wichtig ist jetzt ein guter und regelmässiger Abgleich mit dem Holzfass – passt die Biegung bereits, oder muss sie verstärkt (oder vermindert) werden? Dafür halten wir das Scharnier auf die Tür, prüfen die Biegung und spannen dann das Scharnier etwas weiter vorstehend wieder ein zur erneuten Biegung per Hammer oder Hand – solange, bis die Biegung mit dem Fass übereinstimmt.

Holzfass

Wir messen auf der Tür nun die Position des Scharniers ein. Es sollte mittig auf der Tür angebracht werden. Die Scharnier-Achse muss genau auf der Türkante zu liegen kommen. So kann das Scharnier auf der Tür festgeschraubt werden. Die Tür kann jetzt in das ausgesägte Loch im Fass gesteckt und das Scharnier am Fass festgeschraubt werden. Tipp: Das geht zu zweit am besten!

Wenn man alles richtig gemacht hat sollte man nun problemlos die Tür öffnen und schliessen können.

Holzfass

Schritt 5 – Türmagnet anbringen

Wir bringen nun im Inneren des Fasses einen Magneten an, der dafür sorgen soll, dass die Tür geschlossen bleibt.

Dafür wird ein kurzes Stück der Holzleisten, welche wir zusätzlich besorgt haben, abgesägt. Es sollte leicht breiter als der Magnetschnäpper sein, der darauf befestigt werden soll. Den Rest dieser Holzleisten benötigen wir später für den Rost im Inneren des Fasses.

An der Kante des Holzklotzes schrauben wir nun den Magnetschnäpper fest. Wir bohren mit einem 3 mm Bohrer auf der breiten Seite des Holzes zwei Löcher vor und schrauben alles mit dem Fass zusammen. Die Magnetfläche muss dabei, leicht vorstehend, an der Innenseite des Fasses fixiert sein.

Holzfass Türmagnet

Das Gegenstück des Magneten, das Metallplättchen, schrauben wir an gleicher Position an der Fass-Tür an. Es soll später genau auf die Magnetfläche treffen. Hierfür helfen übrigens die Längslöcher des Magnetschnäppers: er wird passgenau eingestellt, so dass die Tür komplett geschlossen und vom Magneten in dieser Position gehalten werden kann.

Holzfass

Schritt 6 – Den Rost einbauen

Nun bauen wir den Rost etwa in der Mitte des Fasses ein. Diese Position hat den Vorteil, dass das Holz an den Seiten bloss „eingeklemmt“ werden kann, wenn es gegen unten ins Fass gedrückt wird. Der Rost hält wie von allein und muss nicht festgeschraubt werden.

Zunächst muss eine Holzleiste nach der anderen eingemessen werden. Etwas zu lange Stücke müssen entsprechend gekürzt werden und, Schritt für Schritt, mittels Sägen oder Schleifen den Rundungen des Fasses angepasst werden.

Holzfass

Nun verbinden wir die so geschaffenen Träger-Leisten mit zwei Querleisten. Die Querleisten werden analog der Prozedur der Träger-Leisten eingemessen und gerade gekürzt.

Das ganze Fass stellen wir zur Montage auf den Kopf. Im Team geht es erneut besser: während eine Person die Träger-Leisten in Position hält, legt die andere Person die Querleisten ins Fass und markiert die Positionen, wo später Schrauben beide Leisten verbinden sollen. An den markierten Stellen werden die Querleisten nun mit einem 3 mm Holzbohrer vorgebohrt und dann auf die Leisten festgeschraubt.

Das ganze Fass drehen wir nun wieder zurück – der Rost sollte nun bestens  hineinpassen. Mit ein paar Schlägen des Gummihammers kann er noch etwas mehr im Fass verkeilt werden.

Holzfass

Schritt 7 – Ölen und fertig

Damit dass Fass auch nass werden kann ohne bald schon verwittert auszusehen, möchten wir es ölen. Dazu tragen wir mit einem Lasurpinsel das Öl gleichmässig auf das Fass auf. Um unseren Boden zu schützen, machen wir das nur mit vorab ausgelegter Abdeckfolie, für die Hände sind Latex Handschuhe zu empfehlen. Das Öl auf den Metallteilen entfernen wir ganz einfach mit Haushaltspapier. Der Innere Teil des Fasses und den Rost behandeln wir nicht.

Wie viele Schichten aufzutragen und wie lange die Trocknungszeit ist, entnimmt man dem Produktebeschrieb.

Holzfass ölen

Nachdem unser Fass trocken ist, sind wir bereit für gemütliche, goldene Abende auf unserer Terrasse!

Letztes Bild

Viel Erfolg beim Nachbauen und eine gemütliche Zeit mit Freunden und Familien wünschen wir euch!

Andreas & Carole

«Hallo, wir sind Andreas und Carole. Wir haben Spass am Entwerfen und Umsetzen verschiedener Projekte rund um das Thema Heimwerken. Aus Freude am Selbermachen begleiten wir in unserer Mietwerkstatt Buitig begeisterte Hobby-Heimwerker bei ihren eigenen DYI-Projekten. Mit Do it + Garden durften wir im Rahmen vieler schöner Projekte unsere Tipps auch diesen Heimwerker-Fans zugänglich machen.»

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12 Kommentare

  1. Jesús Rodriguez 16.10.2020 um 00:01

    Es un trabajo muy bonito, muy decorativo, me gusta más cho

    1. Do it + Garden 19.10.2020 um 08:25

      Hallo Jesus, vielen Dank für dein positives Feedback 🙂 Dein Do it + Garden Team

  2. Aebi 23.09.2019 um 15:57

    Ich habe nach dieser Anleitung ebenfalls ein Fass nachgebaut. Es hat sehr gut funktioniert und das (Zwischen)-Ergebnis sieht super aus. Nun möchte ich aber die Scharniere nicht aussen, sondern innen (nicht sichtbar) anbringen. Kann mir jemand einen Tipp dazu geben?

    1. Do it + Garden 26.09.2019 um 15:16

      Lieber Pascal, cool hast du das Fass nachgebaut, war sicher ein ganzes Stück Arbeit…? Jetzt zu deiner Frage: Ehrlich gesagt, haben wir die Variante, also die Scharniere im Innern des Fasses anzubringen, gar nicht ausprobiert. Wegen der Fasswölbung kann die Funktionalität der Scharniere beeinträchtigt werden. Tut uns Leid, dass wir hier keine Erfahrungen teilen können. Aber wenn du es umsetzt, freuen wir uns zu wissen wie’s funktioniert… Gutes Gelingen! Liebe Grüsse aus dem Do it + Garden Team

  3. Hepp 18.02.2019 um 18:32

    Hallo Andreas & Carole, ihr habt definitiv ein grösseres Fass als ich aber das ist ja egal. Könnt ihr mir sagen wie die Maße sind? Von der Tür, dem Fass und den Abständen von der Tür bis zum jeweiligen Rand? Dann kann ich es eventuell auf meins umrechnen. Euer Ergebnis sieht toll aus. Gruß René

    1. Do it + Garden 19.02.2019 um 17:40

      Hallo René, es freut uns dass dir unser Fass gut gefällt. Im Beitrag wurde ein 60 L Fass mit den Massen B x H: 45 x 64 cm umgebaut. Die Abstände zur Türe haben wir nicht abgemessen, da die Türgrösse je nach Zweck und Stabilität des Fasses variieren kann. Wir empfehlen dir, jedoch eher eine breitere als eine höhere Tür zu planen. Alles klar? Wir wünschen dir viel Spass beim Umsetzen! Herzliche Grüsse, dein Do it + Garden Team

  4. Bernd (Brötchen) Köhler 08.05.2018 um 16:46

    Türen einzubauen in feste Gegenstände ist ganz schön aufwendig. Ich habe das mal mit einer alten Wassertonne probiert. Ich bin froh, dass du das hier so schön aufgelistet hast, ich habe damals Hilfe benötigt.

  5. Thomas Affentraner 06.08.2017 um 14:09

    Für was braucht es 20 und 30 cm lange Schrauben, wie in der Materialliste und in der Anleitung erwähnt? Sollten das nicht mm sein?

    1. Do it + Garden 06.08.2017 um 16:33

      Lieber Thomas
      Du hast natürlich Recht, das sollten mm sein. Danke für den Hinweis und beste Grüsse
      Dein Do it + Garden Blog-Team

  6. Do it + Garden 03.08.2017 um 08:25

    Liebe Sylvia
    Du findest das Holzfass in zwei Grössen in den Do it + Garden Filialen oder im Online-Shop, indem du oben in der Materialliste auf den Link klickst.
    Viele Grüsse
    Dein Do it + Garden Team

  7. Sylvia Brotschi 02.08.2017 um 21:28

    Das sieht super aus. Doch woher kriege ich ein Fass? 😳

    1. Peter Wittenwiler 05.08.2017 um 16:36

      Gebrauchte Fässer gibts manchmal in Weinkellereien. Einfach nachfragen.

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