Blüten-ABC für den Garten

Mit buntem Sommerflor und mehrjährigen Stauden verleihst du deinem Garten Farbe und überreichen Blütenschmuck. Egal ob du schattige oder vollsonnige Bereiche zum Blühen bringen möchtest, die richtige Pflanzenwahl macht’s möglich. Im Blüten-ABC für den Garten gibt’s die wichtigsten Tipps und Tricks!

Von Carmen

Alter: 4J. Aufwand: 1h

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Basiswissen

Genau wie bei Zimmerpflanzen ist auch bei der Bepflanzung des Gartens eine sorgfältige Pflanzenwahl entscheidend. Mache dir vorab Gedanken zu möglichen Standorten, den Lichtverhältnissen im Garten und zur gewünschten Ästhetik. Egal ob du dir saftiges Grün oder eine buntgemischte Blütenpracht wünschst, ich zeige dir geeignete Pflanzen für verschiedene Bereiche auf der Terrasse oder im Garten.

Sommerflor oder Stauden?

Als Sommerflor werden einjährige, nicht frostharte Blüh- oder Blattschmuckpflanzen bezeichnet, die in Töpfe oder Rabatten gepflanzt werden und oft bis zum Herbst durchblühen. Sommerflor zeichnet sich durch seine intensive und langanhaltende Blütenfülle aus und ist ein unkomplizierter, pflegeleichter Lückenfüller.

Mehrjährige, nicht verholzende Pflanzen bezeichnet man als Stauden. Diese sind frosthart und treiben nach einem Rückschnitt im Frühling wieder frisch aus. Die Blüte beschränkt sich auf wenige Wochen pro Jahr, nach einem Rückschnitt treiben viele Stauden nach der Hauptblüte nochmals nach und blühen ein zweites Mal.

Die richtige Pflege

Zu kaufen gibt es den Sommerflor bereits im zeitigen Frühjahr. Da bis Mitte Mai allerdings nächtlicher Frost drohen kann, sollten die Pflanzen entsprechend geschützt werden. Verwende über Nacht ein Gartenvlies als Kälteschutz oder stülpe einen grossen Topf über die Pflanze.

Das Pflanzloch wird mit torffreier, vorgedüngter Balkon- und Geranienerde vermischt. Ich gönne den Pflanzen zudem immer etwas Langzeitdünger in Form von Düngegranulat. Dies deckt den Nährstoffbedarf während der ersten sechs bis acht Wochen ab. Danach bekommen die Pflanzen einmal pro Woche etwas Flüssigdünger ins Giesswasser, so behält der Sommerflor seine Blühpower den ganzen Sommer über. Verblühtes wird fortlaufend ausgeputzt, damit sich schnell wieder neue Blütenansätze bilden. Gegossen wird nach Bedarf – in Töpfen an der prallen Sonne benötigen einige Pflanzen zweimal täglich etwas Wasser, andere dagegen kommen mit einem Giessvorgang aus. Ausgepflanzt kann der Giessvorgang deutlich verringert werden.

Mehrjährige Stauden werden bevorzugt im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt. Bereits eingewachsene Stauden schneidet man im zeitigen Frühjahr zurück, sie treiben ab April wieder aus. Um das Wachstum und die Blütenbildung anzuregen, verteilt man vor dem Austrieb etwas Kompost oder Hornspäne. Nach der Hauptblüte treiben viele Stauden nach einem Rückschnitt wieder aus und blühen sogar ein zweites Mal.

 

Pflanzen für einen schattigen Standort

Viele hadern mit schattigen Bereichen im Garten oder auf der Terrasse. Dabei gibt es eine grosse Vielfalt an Blattschmuckpflanzen, die dunkle Bereiche mit ihrem Laub, ihrer Struktur oder ihren Blüten aufhellen. In meinem Schattengarten gibt es eine wunderbare Mischung aus Blattschmuck- und Blühpflanzen. Einige stelle ich dir gerne vor.

Schattenliebende, mehrjährige Stauden

Der einmalblühende Balkanstorchschnabel (Geranium macrorrhizum) wird bei mir als «Problemlöser» im schattigen und trockenen Wurzelbereich von Gehölzen eingesetzt. Ebenso mag ich den Bergwaldstorchschnabel (Geranium nodosum), er blüht selbst im tiefsten Schatten von Juni bis Oktober ununterbrochen durch.

Viele Sorten der Elfenblume (Epimedium) tragen immergrünes Laub und werden als «Laubschlucker» bezeichnet. Die elfengleichen Blüten sind im zeitigen Frühjahr je nach Sorte gelb, orange oder zartrosa. Elfenblumen bilden mit den Jahren dichte Horste und sind ausgezeichnete Bodendecker.

Auch Farne werden mit jedem Jahr schöner. Im Frühjahr wird lediglich das vertrocknete Kraut entfernt, kurz darauf treiben die frischgrünen Wedel wieder aus.

Farne

Winterharte Fuchsien sind bis -20 °C winterhart. Wichtig ist eine Frühjahrspflanzung, damit die Wurzeln gut anwachsen können. Vor dem Winter benötigen sie etwas Winterschutz in Form von Herbstlaub als Mulch oder angehäufter Erde im Wurzelbereich.

Tipp: Eine befreundete Gärtnerin mit einer grossen Sammlung an winterharten Fuchsien knickt vor dem Winter die obersten Triebe zur Seite ab, sodass sie einen natürlichen Schirm über dem Wurzelbereich bilden. Dieser bleibt bis zum Neuaustrieb im Frühjahr bestehen.

Winterharte Fuchsien

Die Vielfalt der wunderschönen Blattschmuckstauden der Funkie (Hosta) werten jeden schattigen Gartenbereich auf. In Töpfen gezogen sind sie etwas weniger empfindlich auf Schneckenfrass.

Funkie (Hosta)

Purpurglöckchen (Heuchera) passen einfach in jeden Garten. Sie werden von Schnecken gemieden und bilden hübsche Kontraste im Schattenbeet. Die winzigen und zarten Blüten erscheinen an den standfesten Stielen und verleihen dem Purpurglöckchen seinen Namen. Die Blüten eignen sich bestens für Blumensträusse.

Purpurglöckchen (Heuchera)

Hortensien sind die Schattenklassiker schlechthin. Die meisten Sorten blühen am zweijährigen Holz. Mittlerweile gibt es Sorten, die am alten und neuen Holz blühen. Wer in spätfrostgefährdetem Gebiet lebt, sollte Sorten wie «Endless Summer» oder «Annabelle» wählen.

Hortensien in Lila und Pink

Schneeballhortensie «Annabelle»

Die weisse Waldaster (Aster divaricatus) ist eine Sorte, die auch im Schatten und trockenen Wurzelbereich am Gehölzrand überreich blüht. Die winzigen, sternförmigen Blüten erscheinen ab August bis Anfang Oktober.

Weisse Waldaster (Aster divaricatus)

Schattenliebender, einjähriger Sommerflor

Um die Blütezeit im Schatten zu verlängern, pflanze ich gerne einjährigen, schattenverträglichen Sommerflor in die Beete:

Begonien haben eine Leuchtkraft sondergleichen. Unermüdlich schieben sie den ganzen Sommer lang Blüte um Blüte hervor. Im Herbst wird die Knollen-Begonie noch vor dem ersten Frost eingeräumt. Die Pflanze zieht im Winter ein und wird ähnlich wie Dahlien als Knolle an einem kühlen, frostfreien Ort überwintert. Im Frühjahr beginnt dann die Anzucht in einem Topf mit frischer Erde.

Begonien

Fuchsien werden meist in Töpfen gezogen, können aber auch direkt in schattige Beete gepflanzt werden. Beim Kauf darauf achten, ob die Fuchsie winterhart ist oder im Herbst eingeräumt werden muss. 

Nicht winterharte Fuchsien

Die Blüten des weissen Fleissigen Lieschens (Impatiens walleriana) leuchten wie kleine Sterne in dunklen Bereichen zwischen Farnen und Gräsern. Sie blühen den ganzen Sommer hindurch und sind sehr unkompliziert. Fleissige Lieschen sind auch mit gefüllten Blüten erhältlich, die wie kleine Rosenblüten aussehen.

Ungefüllte (links) und gefüllte Impatiens (rechts)

 

Pflanzen für einen halbschattigen Standort

Mehrjährige Stauden, die im Halbschatten gedeihen

Der bei uns heimische Fingerhut (Digitalis) ist eine zweijährige Staude, die sich mithilfe ihrer Kapselfrüchte im Spätsommer selber aussäht. Äusserst praktisch also und ideal für halbschattige Örtchen im Garten.

Fingerhut

Bei den Glockenblumen (Campanula) gibt es je nach Art polsterbildende oder aufrechtwachsende Exemplare. Unverzichtbar in jedem naturnahen Garten.

Glockenblumen aufrechtwachsend (links) und polsterbildend (rechts)

Herbstanemonen (Anemone hupehensis) sorgen für eine überreiche Blütenpracht im Spätsommer und sind eine wahre Bienenweide.

Herbstanemonen in Weiss und Lila

Die Blütenrispen der Prachtspiere (Astilben) blühen von Juni bis September auf und lassen den Schattengarten richtiggehend aufleuchten. Viele Sorten sind bei Insekten beliebt.

Prachtspiere

Einjährige Halbschattenblüher

Wie kleine Sonnenblumen wirken die bis 20 cm hohen Husarenknöpfchen (Sanvitalia). Sie eignen sich wunderbar als Balkonpflanze oder Beeteinfassung. Verblühte und trockene Triebe sollten regelmässig ausgeputzt werden.

Husarenknöpfchen im Topf

Der Dauerblüher Kapkörbchen (Osteospermum)gedeiht auch in der Sonne und bringt den ganzen Sommer über Farbe ins Beet. In kleinen Gruppen gepflanzt wirkt das Kapkörbchen üppiger.

Kapkörbchen in Hellrosa

Das kräftige Blau der Männertreu (Lobelien) bildet schöne Kontraste im Beet oder im Blumenkasten. Hängende Lobelien wirken besonders hübsch in Blumenampeln, aufrechtwachsende Sorten sind ideal für den Blumenkasten oder Topfgarten.

Die Schneeflockenblume (Bacopa) kommt am besten in einem Blumenkasten zur Geltung, wo sich ihre langen, dauerblühenden Triebe entfalten können. Ich mische sie immer gerne mit Zauberglöckchen (Calibrachoa). Die zauberhaften Minipetunien gehören zu meinen absoluten Favoriten. Die Dauerblüher sind pflegeleicht und bilden im Verlauf des Sommers lange, herabhängende Polster.

Weisse Schneeflockenblumen (links) und hellrosa Zauberglöckchen (rechts)

Ziertabak (Nicotiana) wird je nach Sorte 50 bis 80 cm hoch, ausgepflanzt kann er sogar bis zu einem Meter gross werden. An einem sonnigen Standort ist Ziertabak blühfreudiger, aber auch im Halbschatten wertet er durch seine Blütenpracht dunkle Ecken auf.

 

Pflanzen für einen sonnigen Standort

Für sonnige Standorte ist das Pflanzensortiment beim Sommerflor wie auch bei den Stauden reichlich. Alle aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen, deshalb beschränke ich mich auf meine unkompliziertesten Lieblingspflanzen.

Sowohl bei den mehrjährigen Stauden als auch beim einjährigen Sommerflor sorgen viele sonnenhungrige Pflanzen für eine ausdauernde und reichhaltige Blüte – die ideale Bienenweide!

Mehrjährige Sonnenanbeter

  • Astern, unverzichtbare Herbstblüher
  • Bartblume (Caryopteris), Halbstrauch
  • Bergminze (Calamintha nepeta)
  • Glockenblumen (Campanula) 
  • Katzenminze (Nepeta)
  • Königskerzen (Verbascum), meist zweijährige, imposante, bis 2 m hohe Staude
  • Mädchenauge (Coreopsis)
  • Pfingstrosen (Paeonia), riesige, edle Blüten in vielen Farben
  • Prachtkerze (Gaura lindheimeri), unkomplizierter Dauerblüher mit filigranen Blütenrispen
  • Schafgarbe (Achillea), Heilpflanze
  • Sonnenbraut (Helenium), leuchtender Spätsommerblüher
  • Sonnenhut (Echinacea)
  • Staudennelke (Dianthus), z. B. Pink Kisses, bezaubernder Sommerblüher, ausgepflanzt ist die Staudennelke winterhart. Winterliche Staunässe verträgt sie nicht.  
  • Steppensalbei (Salvia nemorosa)
Astern (links) und Mädchenauge (rechts)

Pfingstrosen (links), Sonnenbraut (rechts oben) und Sonnenhut (rechts unten)

Staudennelken «Pink Kisses» (links) und Steppensalbei (rechts)

Einjährige Sonnenanbeter

  • Dipladenien (Mandevilla), aparte Kletterpflanze für Terrasse oder Balkon 
  • Geranien (Pelargonium), pflegeleichte Dauerblüher 
  • Goldmarie (Bidens), Dauerblüher mit dichtem, üppigem Wuchs
  • Mittagsgold (Gazania)
  • Petunien (Petunia-Hybriden), Hängepflanze für Balkonkisten oder Hanging Baskets, ein regengeschützter Platz ist von Vorteil, ausgepflanzt müssen Petunien vor Schneckenfrass geschützt werden. 
  • Schmuckkörbchen (Cosmea), Wuchshöhen von 50 cm (in Töpfen) bis 1.20 m (ausgepflanzt)
  • Sommerjasmin (Solanum jasminoides), Kletter- oder Hängepflanze mit malerischem Wuchs
  • Verbene (Verbena-Hybriden), unkomplizierter Dauerblüher, krautiger Wuchs bis 25 cm
  • Zauberglöckchen (Calibrachoa)
  • Zauberschnee (Euphorbia «Diamond Frost»), kompakter Wuchs in Balkonkisten zu Geranien oder Petunien gepflanzt, verträgt keine Staunässe.
Dipladenien (links) und verschiedenfarbige Geranien (rechts)

Verschiedenfarbige Petunien

Sobald der Frühling anbricht, zieht es mich förmlich in die nächste Do it + Garden Filiale. Bei der grossen Auswahl an prächtigen Stauden und einjährigem Sommerflor hat man jedes Jahr die Qual der Wahl, welche Farbkombination die Beete und Blumenkästen verschönern darf. Ich lasse mich meist spontan inspirieren und freue mich nach dem Besuch über meinen Kofferraum voller schöner Pflanzen, die einen blütenreichen Sommer versprechen.

Jetzt bist du dran! Welche Pflanzen haben dein Herz besonders erobert und dürfen auf keinen Fall fehlen?

Carmen

«Hallo, ich bin Carmen. Ich wohne mit meinem Mann, zwei Kindern, Hund und Katzen in einem kleinen Dorf im Kanton Thurgau. Mein Garten bietet mir einen wundervollen Ausgleich zu meinem Beruf als freischaffende Architektin und ich liebe es, darin zu arbeiten. Seit 2008 dokumentiere ich auf meinem Gartenblog Ein Schweizer Garten das Entstehen unseres Gartens, den wir im Eigenbau angelegt haben. Der grüne Daumen muss mir in die Wiege gelegt worden sein, denn ich habe bereits als Kind ein eigenes Beet gepflegt. Ich freue mich, dass ich meine Freude am Gärtnern weitergeben kann.»

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