DIY-Grillcaddy

Kaum hat der Sommer so richtig angefangen, steht auch schon das allzeit beliebte Schweizer Nationalfest an – die Rede ist natürlich vom 1. August. Wir feiern den Nationalfeiertag am liebsten klassisch mit einem Grillfest. Beim Grillieren mit Freund*innen und Familie mangelt es allerdings oft an Ablagefläche rund um den Grill. Ein selbstgebauter Grillcaddy soll Abhilfe schaffen, so können wir Gemüse und Fleisch direkt neben dem Grill schnibbeln, marinieren und vorbereiten. Wie wir vorgegangen sind, zeigen wir euch Schritt für Schritt.

Von Julia & Florian

Alter: 14J. Aufwand: 6h

Was ihr braucht

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Und so geht’s

Damit der Grillcaddy später ganz unseren Vorstellungen entspricht, haben wir uns zuerst einen Entwurf gezeichnet. Sobald alles definiert ist, können wir loslegen.

 

Schritt 1: Sägen und schleifen

Wie immer beginnen wir mit den groben Arbeiten. Zuerst sägen wir die Beine, die Querverbindungen und die Fussplatten zu, wobei die Fussplatten nur benötigt werden, wenn die Tischbeine kleiner sind als 40 x 40 mm. Da wir uns für eine 30 x 57 mm Rechteckleiste entschieden haben, brauchen wir die zusätzlichen Fussplatten. Diese sägen wir aus dem Restmaterial der Tischbeine zu.

Das Rohmaterial schneiden wir auf folgende Masse zu:

  • 4x Tischbeine 30 x 57 x 810 mm
  • 4x Fussplatten 57 x 57 x 30 mm
  • 2x Querverbindungen 300 x 1200 x 18 mm

Sobald alle Teile zugesägt sind, geht es ans Verschleifen der ganzen Schnittkanten und Ecken, damit wir uns später nicht daran verletzen. Wir benutzen dafür ein 120er-Schleifpapier zusammen mit einem Schleifklotz.

Anschliessend bereiten wir das ganze Rohholz für die Lasierung vor. Dafür schleifen wir die Oberflächen aller Holzteile inkl. der beiden grossen Holzbretter mit 180er-Schleifpapier ab, bis sich das Holz fein und eben anfühlt. Mit einem feuchten Lappen wischen wir den ganzen Staub ab, der sich beim Schleifen abgesetzt hat.

 

Schritt 2: Lasieren und lackieren

Damit das Holz möglichst witterungsbeständig ist, lasieren wir das ganze Holzmaterial komplett. Beim Lasieren solltet ihr einen Lasurpinsel verwenden, da dieser die Lasur viel besser verteilt und weniger davon aufsaugt wie ein herkömmlicher Pinsel. Tragt die Lasur ruhig grosszügig auf, damit sich die Poren gut versiegeln und später keine Feuchtigkeit mehr ans Holz gelangt.

Am besten lasst ihr die Lasur etwa 12 Stunden einziehen. Wenn ihr auf eine Lackierung verzichten möchtet, empfehlen wir euch, anschliessend eine zweite Lasurschicht aufzutragen. Wir streichen alles bis auf die Tischplatte noch zusätzlich mit einem Holzlack, deshalb lasieren wir nur die Tischplatte mit einer zweiten Schicht.

Bevor ihr mit der Lackierung beginnt, solltet ihr die lasierten Holzteile nochmals mit einem Staubtuch abreiben. Danach könnt ihr den Lack gleichmässig auftragen. Die Lackfarbe trocknet schneller als die Lasur, beachtet aber die genauen Angaben auf der Verpackung eurer Farbe. Bei uns war die Lackfarbe in ca. 2 Stunden trocken.

 

Schritt 3: Tischbeine vorbereiten

Sind alle Teile vollständig getrocknet, beginnen wir damit, die Tischbeine zu präparieren. Die Tischfüsse werden an die Tischbeine montiert, um daran später die Rollen befestigen zu können. Dafür bohren wir jeweils mittig ein Durchgangsloch von 4 mm in die Fussplatten und ein kleineres Sackloch von 2–3 mm Durchmesser mittig in die Tischbeine. Die Löcher in den Fussplatten senken wir auf einer Seite an, damit der Kopf der Senkkopfschraube nicht hervorsteht.

Sind die Löcher gebohrt, nehmen wir vier 4,5 x 50 mm Senkkopfschrauben und befestigen die Fussplatten von unten an den Tischbeinen.

Danach legt ihr die Tischbeine so hin, dass die breitere Seite oben ist. Nun befestigen wir zwei Winkel pro Tischbein, einen für die Tischplatte und einen weiteren für den Zwischenboden. Die Höhe des Zwischenbodens könnt ihr nach Bedarf selber bestimmen. Falls ihr euch an unser Muster halten wollt, befestigt ihr den Winkel mit der Auflagefläche auf 23 cm ab der Unterkante der Fussplatte. Da später noch die Rollen montiert werden und diese ca. 7 cm hoch sind, ist der Zwischenboden somit auf etwa 30 cm über Boden. Die Winkel befestigen wir mit je vier 4 x 16 mm Senkkopfschrauben.

 

Schritt 4: Tischgestell zusammenbauen

Nun geht’s ans Eingemachte! Wir bauen unseren Grillcaddy zusammen und sehen unser neues Meisterwerk in voller Grösse. Dafür besorgt ihr euch am besten eine Ablage oder einen Werktisch. Legt den Zwischenboden mit der gewünschten Oberseite nach unten auf euren Werktisch. Nun halten wir die Tischbeine mit dem unteren Winkel an den Zwischenboden und befestigen die Beine an allen vier Seiten. Wir haben die Beine aussen bündig mit der Zwischenplatte verbunden. Ihr könnt die Tischbeine auch ganz nach Geschmack etwas nach innen versetzen, wenn euch das besser gefällt.

Nun legen wir das Konstrukt vorsichtig seitlich auf den Boden und befestigen die zwei Querverbindungen daran, indem wir sie auf ca. 72 cm ab der Unterkante der Fussbodenplatte mit einer 4,5 x 50 mm Senkkopfschraube festschrauben. Dafür bohren wir ein 4 mm Durchgangsloch in die Tischbeine und ein 2–3 mm Sackloch mittig an den Schnittflächen oben und unten.

 

Schritt 5: Tischplatte und Rollen

Jetzt kommt die Tischplatte zum Einsatz. Wir legen die lasierte Eichenholzplatte mit der schönen Seite nach unten auf den Boden und stellen das fertige Tischgestell verkehrt herum darauf. Achtet darauf, dass alle Abstände an den Ecken rundherum gleich sind, dann verschrauben wir das Gestell mit der Tischplatte an den zuvor befestigten Winkeln. Auch hier verwenden wir die 4 x 16 mm Senkkopfschrauben. Zwei Schrauben pro Winkel genügen hier, da die Tischplatte auf den Holzbeinen aufliegt und somit keine grosse Belastung an den Schrauben entsteht.

Ist die Tischplatte befestigt, könnt ihr im gleichen Zug noch die Rollen befestigen. Wir haben uns für zwei fixe und zwei bewegliche Rollen entschieden, so erhält der Grillcaddy mehr Stabilität. Natürlich könnt ihr auch vier bewegliche Rollen verwenden, achtet nur darauf, dass die Rollen ca. 25 kg Last aushalten können. Die Schrauben sind rasch an den Holzfüssen befestigt. Da Fichtenholz dazu neigt, leicht zu spalten, empfehlen wir auch hier die Löcher vorzubohren – wäre ja schade so kurz vor dem Ziel. Wir bohren also je vier 2 mm Löcher in die Holzfüsse und befestigen die Rollen dann mit vier 4 x 16 mm Senkkopfschrauben. Das Anzugsdrehmoment des Akkuschraubers dafür nicht höher als 6 einstellen, sonst könnten die Schrauben im Holz durchdrehen und die Rollen würden nicht gut halten.

 

Schritt 6: Allzweckkisten für alle Zwecke

Bevor wir den Tisch aufrichten, befestigen wir noch unseren Eyecatcher, die Allzweckkiste im Buddha-Style, an der Unterseite der Tischplatte. Dies geht ganz einfach! Wir legen die Kiste an die gewünschte Position, bohren etwa 6–8 Sacklöcher (geschlossene Löcher, nicht durchbohren) direkt durch die Kiste und in die Tischplatte. Bohrt nicht zu tief, nicht dass ihr durch die Tischplatte durchbohrt. Danach könnt ihr die Löcher wie immer etwas ansenken und mit 4 x 30 mm Schrauben an der Tischplatte befestigen.

Danach stellen wir den Grillcaddy auf die Rollen und widmen uns den nächsten Features. An sich wäre der Grillcaddy so weit fertig, wir möchten ihn allerdings noch mit ein paar Extras ausstatten – diese sind frei wählbar, passt euren Grillcaddy ganz nach Belieben an und setzt eure eigenen Ideen um.

Damit wir unsere Grillzange zusammen mit dem anderen Grillbesteck stets griffbereit haben, darf eine seitliche Halterung nicht fehlen. Nebst der Buddha-Allzweckkiste haben wir noch die zwei Mini-Allzweckkisten mitgenommen, diese kommen hier zum Einsatz. Einfach seitlich an der Querverbindung (4 x 16 mm Senkkopf) und mit einer Schraube (4,5 x 50 mm Senkkopf) in der Ecke an die Tischbeine anschrauben. Eine weitere Allzweckkiste befestigen wir mit einer kurzen Senkkopfschraube am Zwischenboden. Auch hier empfehlen wir wie immer, die Löcher zuerst mit einem Holzbohrer vorzubohren.

Fertig ist unser Grillcaddy! Schön inszeniert gibt der Grillcaddy auf unserer Terrasse echt was her. Für den 1. August haben wir den Aussenbereich selbstverständlich entsprechend umdekoriert und ein bisschen Rot-Weiss miteinfliessen lassen. Am späten Sommerabend haben wir mit gezielten Lichtakzenten durch Sturmlaternen, Kerzen und eine Lichterkette eine schöne Stimmung geschaffen. Mit Pflanzen rundet ihr das Bild ab und verschafft euch eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre. Oder wie wäre es mit frischen Kräutern und saftigen Cherry Tomaten? So habt ihr fürs Grillfest alles griffbereit.

Jetzt seid ihr dran! Wir wünschen euch einen tollen 1. August und viel Spass beim Werkeln.

Eure Julia & Florian

Julia & Florian

«Hallo, wir sind Julia und Florian. Gemeinsam leben wir im Thurgau am schönen Bodensee. Letztes Jahr haben wir unseren Traum vom eigenen Campervan-Ausbau verwirklicht. Seither ist auch bei uns zu Hause kein Möbelstück mehr sicher. Heimwerken ist für uns nämlich ein perfekter Ausgleich zum Alltag. Zudem freut es uns natürlich, wenn wir durch unsere DIY-Projekte auch noch den Geldbeutel und die Umwelt schonen können. Und seien wir mal ehrlich: Wer würde denn nicht gerne Möbel nach seinen ganz eigenen, individuellen Vorstellungen bauen? Wir können es kaum erwarten davon zu berichten, wie wir unsere Wohnung verschönern werden. Wir sehen uns!»

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Ein Kommentar

  1. Maillard Michel 29.12.2022 um 10:13

    Guten Tag,
    Welche sind die Abmessungen der LeimholzPlatte Eiche?
    Besten Dank

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