Care Guide – Sukkulenten richtig pflegen

Sukkulenten haben mich schon immer fasziniert. Die dekorativen Dickblattgewächse bezaubern mit den wundervollsten Blattstrukturen, Formen und Farben. Als Gruppe kombiniert sehen sie herrlich exotisch aus und eignen sich dank ihrer pflegeleichten Art auch für Pflanzenfreunde ohne grünen Daumen. Mit unseren Tipps wirst du lange Freude an deinen Sukkulenten haben.

Von Carmen

Alter: 4J. Aufwand: 0.5h

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Basiswissen

Sukkulenten sind nicht einer einzigen Pflanzenfamilie zuzuordnen, sondern dienen als Sammelbezeichnung für unterschiedliche Pflanzenarten, die alle etwas gemeinsam haben, nämlich fleischige, wasserspeichernde Blätter. Meist sind Sukkulenten in Halbwüsten oder Steppen beheimatet, sie sind aber auch in tropischen Regionen als Aufsitzerpflanzen zu finden. Die genügsamen Alleskönner sind somit die idealen Pflanzen für alle, die gelegentlich das Giessen vergessen. Auch ein paar Tage Ferienabwesenheit stellen für die Überlebenskünstler kein Problem dar. Zu grosszügiges Giessen dagegen lässt das fleischige Speichergewebe schnell faulen und die Sukkulenten gehen ein. Dazu gleich mehr.

Zu den bekanntesten Sukkulenten gehören:

  • Geldbaum (Crassula)
  • Euphorbien
  • Kalanchoen
  • Weihnachtskaktus (Schlumbergera)
  • Blattkaktus (Epiphyllum)
  • Haworthia
  • Perlenschnur/Erbsenpflanze (Senecio rowleyanus)
  • Aloe
  • Agaven
  • Glücksfeder (Zamioculcas)
  • Rutenkaktus (Rhipsalis)
  • Zwergpfeffer (Peperomia)
  • Bogenhanf (Sansevieria)
  • Säulenkakteen (Cereus)

Der richtige Standort

Ideal ist ein Platz an einem Südfenster oder direkt unter einem Dachfenster. Ungeeignet für die meisten Arten sind hingegen schattige und dunkle Standorte. Sukkulenten wachsen dem Licht entgegen und bilden bei mangelndem Tageslicht nur fahle und kraftlose Triebe. Wenn kein genügend heller Standort zur Verfügung steht, kannst du mit einer speziellen Pflanzenleuchte nachhelfen. Oder aber du entscheidest dich für Arten wie Euphorbien, Aloe, Zamioculcas, Haworthien, Rhipsalis und Schlumbergera, die kommen nämlich auch mit einem halbschattigen Platz ganz gut klar.

Viele Sukkulenten können ab Ende Mai den Sommer über draussen verweilen. Um einen Sonnenbrand zu verhindern, werden die Sukkulenten langsam an die Sonne gewöhnt und in der ersten Woche schattiert. Ein regengeschütztes Plätzchen ist ebenfalls wichtig, damit sich keine Staunässe bildet und die empfindlichen Wurzeln zu faulen beginnen.

Fallen die nächtlichen Temperaturen im Herbst ab, werden die Sukkulenten frühzeitig wieder ins Haus geräumt. Im Winter stehen die meisten Arten gern drinnen an einem kühlen und hellen Platz. Direkt über der Heizung fühlen sie sich nicht wohl. Die Kälte tut den Sukkulenten gut, denn je niedriger die Wintertemperaturen sind, desto mehr wird die Blütenbildung angeregt und die Pflanzen bleiben kompakter. Wenn du kein kühles Zimmer zur Verfügung hast, solltest du deinen Sukkulenten und Kakteen in der dunklen Jahreszeit aber auf jeden Fall viel Licht gönnen und sie an einem trockenen Ort platzieren.

Giessen und Düngen

Die Giessmenge ist je nach Pflanzenart und Grösse sehr unterschiedlich. Generell wird im Sommer während der Wachstumszeit etwas mehr und auch öfter gegossen. Damit die Sukkulenten gleichmässig und nicht einseitig dem Licht entgegenwachsen, dreht man den Topf bei jedem Giessvorgang leicht im Uhrzeigersinn. Alle 3 bis 4 Wochen wird dem Giesswasser etwas Kakteendünger beigemengt. Ab September reduziert man das Giessen dann deutlich und stellt das Düngen sogar ganz ein. Im Winter werden Sukkulenten eher trocken gehalten, aber auch hier kommt es ganz auf die Art und den Standort an.

Auf die richtige Pflege kommt es an

Obwohl Kakteen und Sukkulenten lange in ihren Töpfen bleiben können, ist ein Umtopfen dennoch nötig. Spätestens wenn die Pflanze zu gross wird für den Topf oder sie diesen komplett durchwurzelt hat, ist es Zeit für ein neues Gefäss. Idealerweise erfolgt das Umtopfen im Frühling, nach der Blüte. Deine Pflanzen sollen sich in ihrem neuen Zuhause wohl fühlen. Dazu eignen sich ein Gefäss mit gutem Wasserabzug, also ein Topf mit Ablauflöchern,  und spezielles nährstoffarmes Substrat. Wie du Kakteen am besten umtopfst, zeige ich dir im Beitrag zur Kakteenpflege.

Einige Arten wachsen zügig und werden schnell zu gross. Ein sparriger Wuchs kann mit einem beherzten Rückschnitt behoben werden. Bedenkenlos zurückschneiden kannst du einige Euphorbien, Geldbaum (Crassula) und Rhipsalis, sie treiben sehr schnell wieder aus.

Wenn deine Sukkulenten ihre kompakte Wuchsform verloren haben und nicht mehr ansehnlich sind, kannst du dir neue Jungpflanzen heranziehen. Dazu werden einige Kopfstecklinge an den Triebspitzen abgeschnitten. Bei manchen Arten reicht es schon, wenn du ein paar Blätter vorsichtig abzupfst oder wie bei Echeverien die Kindel (kleine, vollständig ausgebildete Pflanze, die dem Haupttrieb der Mutterpflanze entspringt) entfernst. Die Stecklinge werden dann in frische Kakteenerde eingetopft und an einen hellen Platz ohne direkte Sonne gestellt. Die beste Zeit dazu ist das Frühjahr, bevor das Wachstum einsetzt. Die sparrige Mutterpflanze entsorge ich, sobald die Jungpflanzen kräftig zu wachsen beginnen.

Meine umfangreiche Sukkulentensammlung steht ganzjährig auf meinem Schreibtisch direkt unter den Dachfenstern. Ich erfreue mich immer wieder aufs Neue daran, in meinem grünen und pflegeleichten Dschungel zu arbeiten.

Carmen

«Hallo, ich bin Carmen. Ich wohne mit meinem Mann, zwei Kindern, Hund und Katzen in einem kleinen Dorf im Kanton Thurgau. Mein Garten bietet mir einen wundervollen Ausgleich zu meinem Beruf als freischaffende Architektin und ich liebe es, darin zu arbeiten. Seit 2008 dokumentiere ich auf meinem Gartenblog Ein Schweizer Garten das Entstehen unseres Gartens, den wir im Eigenbau angelegt haben. Der grüne Daumen muss mir in die Wiege gelegt worden sein, denn ich habe bereits als Kind ein eigenes Beet gepflegt. Ich freue mich, dass ich meine Freude am Gärtnern weitergeben kann.»

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