Garten einwintern Teil 1/2 – Der Kleingarten

Mitte Oktober erfreut uns der Herbst mit einem prächtigen Farbenpiel und letzten warmen Sonnenstrahlen. Die Vegetation kommt zur Ruhe – und bald sind die ersten Bodenfröste zu erwarten. Spätestens dann ist es höchste Zeit, ans Einwintern zu denken. Im ersten Teil unseres Doppelbeitrags «Garten einwintern» widmen wir uns der To-do-Liste bei einem Kleingarten inklusive Topfpflanzen.

Von Carmen

Alter: 10J. Aufwand: 1h

Auch Gärten mit beschränktem Platzangebot, beispielsweise auch auf Terrassen oder Balkonen, benötigen spezifische Hilfe, um optimal in die Winterruhe zu starten. Alles was du im Herbst erledigst, muss im Frühjahr nicht mehr getan werden.

Was ihr braucht

Materialliste im Online-Shop anschauen

 

 

Balkonkisten und Töpfe

Wenn die Tage kälter werden, ist es Zeit, den verblühten Sommerflor zu entfernen. Die Töpfe werden geputzt und frostfrei eingelagert. Wer seine Balkonkisten oder Töpfe ganzjährig draussen stehen hat, hübscht die leeren Töpfe mit Herbstflor auf. Zur Adventszeit können die Töpfe zusätzlich mit ein paar Lichterketten und winterlichen Dekoelementen weihnachtlich dekoriert werden. Gartenmöbel und -geräte sowie nicht frostfeste Dekoelemente werden gesäubert und trocken eingelagert. Du kannst deine leeren Töpfe auch mit Blumenzwiebeln im Lasagne-Prinzip bepflanzen, die dich im kommenden Frühjahr mit bunten Blüten erfreuen.

Herbstflor

 

Blumenzwiebellasagne

 

Blumenzwiebeln für den Frühling

Nach einem langen tristen Winter lechzt man im Vorfrühling nach Blüten. Im Herbst bietet der Handel unzählige Blumenzwiebeln für jeden Geschmack an. Halte dich gemäss Pflegeetikett an die Pflanztiefe und den Abstand.

Mein Tipp: klotzen, nicht kleckern! Nimm dir lieber jedes Jahr ein neues Beet vor und bepflanze dieses dafür üppig. Wenn du nur vereinzelt Zwiebeln mit zu grossen Abständen in Reih und Glied setzt, wirkt das Beet im Frühling unscheinbar und künstlich. Ein natürliches Bild ergibt sich, wenn man verschiedene Blumenzwiebeln in einem Korb durchmischt und sie locker auf das Beet wirft. Dort wo sie hinfallen, wird gepflanzt.

Narzissen pflanzen

 

Winterharte Kübelpflanzen

Welche Pflanzen und Sträucher winterhart, also frostresistent sind, kannst du den Pflanzetiketten  entnehmen. Winterharte Sträucher, Gräser und Bambus können problemlos den Winter über draussen stehen bleiben. Um Frostschäden am Topfboden zu verhindern, rückst du die Töpfe näher an die Hauswand und stellst sie auf Lagerhölzer oder eine Unterlage aus Styropor. Empfindlichere Gewächse kann man mit einer Vlieshaube schützen.

Die Erdoberfläche kann zusätzlich mit Stroh- oder Herbstlaub bedeckt werden. Immergrüne Gehölze, wie beispielsweise der Bambus, der Winterjasmin oder das Immergrüne Geissblatt, verdunsten auch im Winter Wasser und können bei gefrorenem Wurzelballen keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Oft zeigen sich im Frühjahr Trockenschäden an den Blättern, welche nicht selten mit Frostschäden verwechselt werden. Immergrüne Gehölze werden bei frostfreiem Wetter deshalb auch im Winter gelegentlich gegossen!

Um die Pflanzenhauben zu binden eignen sich Windhager Jute-Wickelstreifen, mit der Windhager Cocodisc (Mulchscheibe) kann die Erde der Kübelpflanzen abgedeckt und geschützt werden und Juteschnur eignet sich perfekt für das Binden von Gräsern.

Immergrüne Gehölze

 

Nicht winterharte Pflanzen

Nicht winterharte Knollen- und Zwiebelpflanzen wie Dahlien, Canna und Gladiolen werden ab Mitte Oktober eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Mit einer Grabegabel lockert man die Erde rund um den Wurzelballen und gräbt die Knollen vorsichtig aus. Vor dem Einräumen werden sie etwas von der Erde befreit und locker nebeneinander in Kisten gelegt, die frostfrei, kühl und dunkel gelagert werden. Zu überwinternde Geranien, Begonien oder Fuchsien belässt man im Topf, schneidet sie aber stark zurück. So nehmen sie weniger Platz in Anspruch und allfällige Läuse gelangen nicht ins Winterquartier. Auch hier ist ein kühler und dunkler Überwinterungsplatz geeignet. Mediterrane Pflanzen wie Palmen, Olivenbäume, Zitrusbäume, Strelizien, Frangipani, Schmucklilien, Zistrosen und Kakteen werden vor dem ersten Frost in ein kühles, helles Winterquartier eingeräumt. Warme Zimmertemperaturen sollten vermieden werden, da sich sehr schnell Schädlinge ausbreiten können und der Lichtmangel bei zu viel Wärme Blattfall verursacht. Generell gilt: je wärmer die Überwinterung, desto heller muss der Standort sein. Allenfalls sollte deshalb eine Zusatzbeleuchtung in Betracht gezogen werden. Auch hier darf das regelmässige Giessen nicht vergessen werden: je wärmer die Exoten stehen, desto mehr und regelmässiger wird gegossen. Gedüngt wird während der Winterruhe hingegen nicht.

Geranien

Oliven- und Feigenbaum

Worauf man beim Einwintern eines grösseren Gartens mit Umschwung speziell achten sollte, erfährst du im 2. Teil (Beitrag folgt nächste Woche).

Carmen

«Hallo, ich bin Carmen. Ich wohne mit meinem Mann, zwei Kindern, Hund und Katzen in einem kleinen Dorf im Kanton Thurgau. Mein Garten bietet mir einen wundervollen Ausgleich zu meinem Beruf als freischaffende Architektin und ich liebe es, darin zu arbeiten. Seit 2008 dokumentiere ich auf meinem Gartenblog Ein Schweizer Garten das Entstehen unseres Gartens, den wir im Eigenbau angelegt haben. Der grüne Daumen muss mir in die Wiege gelegt worden sein, denn ich habe bereits als Kind ein eigenes Beet gepflegt. Ich freue mich, dass ich meine Freude am Gärtnern weitergeben kann.»

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