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Handlettering – die buchstäbliche Wertschätzung

Mit Handlettering, schönen Stiften, edlem Papier, Washi Tape und Stickern individuelle Karten gestalten, über die sich garantiert jeder freut? Ich zeige euch, wie eure selbstgemachten Karten für das "Danke" zwischen den Jahren zum Handlettering-Wunder werden – und euer Jahresrückblick zum Familien-Album mit individueller Note.

Von Mareen

Alter: 5J. Aufwand: 1.0h
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Das Jahresende hat ja immer etwas Sentimentales an sich. Man will “in diesem Jahr” nochmal Freunde und Familie sehen, man denkt an das vergangene Jahr zurück und – man ist im Stress! Vor allem vor Weihnachten. Selbst wenn man (wie ich) zu den Online-Shoppern gehört, läuft es zwangsläufig darauf hinaus, dass spätestens am 23.12. Panik ausbricht, weil etwas fehlt oder noch getan werden muss oder jemand unangekündigt auf Besuch kommt.

 

Und nach Weihnachten? Entspannung pur. Ja fast schon Langeweile. Wieso also nicht ein paar Dinge auf der «To Do»-Liste in diese Zeit verlagern? Statt den Liebsten per Post ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Jahreswechsel zu wünschen, kann man ja auch einfach mal “Danke” sagen. Für gemeinsame Stunden, für Geschenke und für all die Dinge, für die man sonst noch dankbar ist.

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Mit stilvollem Handlettering, schönen Stiften, passendem Papier, Washi Tape und Stickern kann man nämlich tolle und individuelle Karten gestalten, über die sich garantiert jeder freut. Und wenn das erledigt ist und noch Zeit bleibt, kann man auch gleich weiter in Erinnerungen schwelgen und zum Beispiel seinen eigenen kleinen Jahresrückblick zusammenstellen.

Grusskarten

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Für die Karten habe ich als Erstes versucht, mir einen Spruch zu überlegen, der in eine weihnachtstypische Form passt. “Es war ein Fest” passte perfekt in die Umrisse eines Christbaumes. Es ist ratsam, mit einer Skizze für die Illustration zu beginnen und dabei mit einem Bleistift zu arbeiten, um immer mal wieder Teile (oder im Extremfall auch alles!) wieder wegradieren zu können. Als meine erste Skizze fertig war, habe ich eine zweite Skizze angefertigt und das ganze Ensemble auf die spätere Kartengrösse übertragen, um zu sehen, wie die Proportionen sind und um auch gleich die Farben auszuprobieren.

Wenn du mit dem Resultat zufrieden bist, kannst du deinen Entwurf auf deine Karte übertragen. Ich habe mich nach der kolorierten Skizze dafür entschieden, die Zeichnung doch hochkant zu machen, anstatt im Querformat.

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Schritt 1: Skizzieren

Mach dir eine Skizze und experimentiere auch ein bisschen mit Schriften herum, die gut passen. Beim Handlettering kannst du mit nur einer Schriftart arbeiten oder einzelne Elemente mit einer bestimmten Schriftart betonen. Danach kannst du auch noch eine zweite Skizze in Originalgrösse anfertigen und gleich noch die gewünschten Farben ausprobieren.

Schritt 2: Mass nehmen

Miss deine Karte aus. Mache dir auf jeden Fall eine Markierung in der Mitte und übertrage die wichtigen Orientierungspunkte deiner Skizze auf das Original, so dass du jeweils deine Schreiblinie hast. Man kann beim Handlettering sehr genau sein und jedes Detail ausmessen oder einfach alles locker aus dem Handgelenk machen. Das Schöne daran ist ja, dass es eben handgemacht ist. Also kann auch mal etwas nicht genau in der Mitte sein oder leicht windschief daherkommen.

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Achte beim Übertragen der Hilfslinien und Orientierungspunkte unbedingt darauf, dass du einen eher harten Bleistift verwendest, der nicht zu sehr angespitzt ist. Drücke nur ganz leicht auf, so dass du die Markierungen gerade so sehen kannst. Sonst hast du später beim Radieren Probleme.

Schritt 3: Los geht’s

Richte dich nach deiner kolorierten Skizze, zeichne und schreibe alles ab.

Ich habe oben mit einer Schrift angefangen, die ich mit einem Edding Calligraphy Pen in der Stärke 2.0 geschrieben habe. Der Vorteil an diesen Kalligrafie-Stiften ist, dass eigentlich jede Handschrift gleich noch viel schöner aussieht.

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In der zweiten Reihe habe ich meine Weihnachtsbaum-Illustration mit Kugeln geschmückt, in die ich die Buchstaben integriert habe. Als Hilfsmittel für wirklich runde Kugeln habe ich einen der grossen Edding-Stifte genommen, die später noch zum Einsatz kommen. In der dritten Reihe sind Zuckerstangen in Buchstabenform zu sehen.

Als Abschluss habe ich unten ein einfaches Banner gestaltet.

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Schritt 4: Letzte Details

Verziere dein Kunstwerk mit kleinen Details. Wie viele Details es sein sollen, ist Geschmackssache. Ich habe an den Seiten noch Blätter und kleine Beerensträusse ergänzt und anstatt eines gezeichneten Sterns einen goldenen Aufkleber aufgeklebt.

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Die Gestaltung einer solchen Karte ist natürlich ziemlich aufwändig und man sollte sich eine halbe bis zu einer ganzen Stunde Zeit dafür nehmen. Wenn dir das zu viel ist, weil du mehrere Karten verschicken möchtest, kannst du auch einfachere Motive gestalten. Letztendlich kannst Du jede Karte anders machen und mit Schriftarten, Farben und Techniken experimentieren.

Ich habe noch eine ganz einfache Variante in Schwarz, Gold und Silber gestaltet. Dazu zeichnet man mit Bleistift drei feine Linien in ungefähr gleichem Abstand vor. Ich habe auf die erste Linie mit dem dünnsten Calligraphy Pen, in der Stärke 2.0, eine Linie gezogen und in der Mitte das “have” eingesetzt. Das sollte man vorher erst einmal üben. Wichtig ist dabei vor allem, dass man den Stift zwischendrin nicht absetzt.

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Auf der mittleren Linie habe ich mit dem Fineliner in der Stärke 0.5 weitergeschrieben und die Zeile zusätzlich noch mit dem goldenen Edding Calligraphy Marker verziert. Die dritte Zeile habe ich ebenfalls mit dem Fineliner gestaltet und mit dem silbernen Calligraphy Marker betont. Nach 10 Minuten bist du mit der ersten Karte fertig und die zehnte dauert nur noch 3 Minuten. Versprochen!

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Bei der dritten Art von Kartengestaltung habe ich mich nicht an eine besondere Form gehalten, sondern einfach nach Lust und Laune auf die Karte geschrieben. Natürlich habe ich auch hier zuerst einen Entwurf auf Papier gemacht, um zu sehen, wie die Proportionen sein müssen und wie viel Platz ich genau brauche. Es ist nämlich sehr ärgerlich, wenn man ein Wort zu schreiben beginnt und dann merkt, dass einem der Platz ausgeht, wenn man die Buchstaben gegen Ende nicht «staucht».

Das “Danke” habe ich mit dem Calligraphy Pen in der Stärke 2.0 geschrieben und mit dem Fineliner ausgebessert. Das Geschenk und die beiden Tannenbäume habe ich erst hinzugefügt, nachdem ich den Rest auf der Karte platziert hatte. So kann man einfach leere Stellen füllen – das geht aber auch sehr schön mit einzelnen, besonders schwungvollen Buchstaben. Auf meiner Karte habe ich das „k“ mit einer lang auslaufenden Linie verziert, aus der bunte Punkte, die ich mit Metallic-Stiften gesetzt habe, eine weihnachtliche Lichterkette zaubern. Die feinen Punkte innerhalb der Schrift sind mit der schmalen Stiftspitze des Calligraphy Marker in Gold entstanden.

 

Album „Jahresrückblick“

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Sind die Karten verschickt, ist das Jahresende schon fast erreicht. Die perfekte Zeit also, um nochmal durch die Fotos des vergangenen Jahres zu scrollen und die schönsten Erinnerungen auch auf Papier festzuhalten. Alles was du dafür brauchst ist ein Bund Fotokarton (dickes Papier), viele hübsche Fotos, Design Papier als individueller, farbenfroher Hintergrund, verschiedenste Sticker, Washi Tape und eine Kordel, um das Ganze zu befestigen. Wir haben uns für einen eher kinderlastigen Rückblick entschieden. Wohl hauptsächlich deshalb, weil sich auf unseren Smartphones fast nur Fotos von den Kids befinden.

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Auch hier kann man je nach Vorliebe mit vielen Details oder minimalistisch arbeiten. Ich finde es schön, sich von der Anzahl verwendeter Fotos her an der Zahl der Monate des Jahres zu orientieren. 12 schöne Momente kommen während einem ganzen Jahr nämlich ganz bestimmt immer zusammen.

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Schritt 1: Bilder und Album-Format wählen

Suche nach Fotos und speichere sie in einem extra Ordner. Ich habe dies direkt auf dem Smartphone gemacht und dann mit einer App teilweise noch Collagen daraus erstellt.

Überlege dir ausserdem ein Format für dein Album und orientiere dich daran beim Ausdrucken der Bilder. Wir haben das Album mit DIN A4 Fotokarton gestaltet und uns für ein quadratisches Fotoformat entschieden. Wenn du magst, kannst du alle Fotos noch mit einem einheitlichen Filter bearbeiten.

Schritt 2: Bilder auslegen

Lege dir die Fotos in der richtigen zeitlichen Reihenfolge zurecht, wenn du das Album chronologisch gestalten möchtest. Du kannst natürlich auch verschiedene Themen zusammenlegen oder dein Album nach Familienmitgliedern sortieren. Mach es so, wie es am besten zu deinem Jahr passt. Nimm dir eine Seite Fotokarton und lege erstmal die Fotos lose darauf. Experimentiere mit verschiedenen Design-Papieren, welche die Foto-Sujets unterstreichen und betonen. Finde heraus, welche Sticker oder Sprüche zu den Bildern passen könnten.

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Schritt 3: Einkleben

Klebe alles fest und beschrifte dann deine Seiten. Du kannst beispielsweise schreiben, wann oder wo die jeweiligen Fotos aufgenommen wurden oder einen passenden (Insider-)Spruch dazu schreiben. Fotos kannst du gut mit Washi Tape befestigen oder dekorieren, kleine Karten kannst du mit Foto Pads etwas erhöht anbringen. Dies verleiht deiner Gestaltung einen tollen 3D-Effekt.

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Schritt 4: Deckblatt gestalten

Ein richtiges Fotoalbum braucht auch ein passendes Deckblatt. Wie war dein Jahr? Eher chaotisch? Oder vielleicht sehr emotional? Finde ein Motto oder einen kleinen Satz, der dieses Jahr für dich am treffendsten charakterisiert. Bei mir hat ein Sticker das schon ganz gut ausgedrückt. Deswegen habe ich nur noch mit Wasserfarbe den Satz “looking back on 2017” mit der Brushlettering-Technik ergänzt und ein paar Farbklekse mit dem Pinsel und Aquarellfarben gesetzt.

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Schritt 5: Binden

Binde deine Seiten zusammen. Ich habe mich für die «japanische Buchbindung» entschieden. Sie ist relativ simpel und sieht trotzdem sehr gut aus. Einziger Nachteil: Ich musste jede Seite an der Bindung etwas einritzen und knicken, damit man durch das Buch blättern kann. Aber das ist vor allem auch auf den ein wenig dickeren Fotokarton zurückzuführen.

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Für die japanische Buchbindung machst du dir eine Vorlage mit einem Lochstanzer. Ich habe 4 Löcher in einer Reihe gestanzt. Dann überträgst du deine Vorlage auf die restlichen Seiten und stanzt auch dort die Löcher aus. Vergiss nicht, vorher eine Markierung entlang der Lochreihen zu ziehen und diese Linie mit einem Bastelmesser leicht anzuritzen, damit man besser umblättern kann.

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Am Ende musst Du einfach alle Löcher auf der Vorder- und Rückseite miteinander verbinden. Ich habe dazu eine Sticknadel benutzt und Bakers Twine Band in schwarz-weiss.

Fange mit einem Stich von vorne nach hinten an und gehe dann abwechselnd immer nach aussen und an der Linie entlang. Ende wieder dort, wo du angefangen hast, damit du dort eine Schleife machen kannst.

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Dein fertiges Fotoalbum ist dekorativ genug, um über den Jahreswechsel an einem Platz zu stehen, wo es Gästen und Familienmitgliedern ins Auge fällt und dazu einlädt, darin zu blättern.

Happy New Year, ich freue mich schon jetzt auf das Album für 2018!

Mareen

«Hallo, ich bin Mareen. Das "Selbermachen" und mich verbindet eine lange Hassliebe, die sich aber dank meiner zwei bastelwütigen Söhne und meines baumarktsüchtigen Mannes langsam aber sicher in Liebe verwandelt. Wenn ich nicht basteln oder Wasserwaagen halten muss, grabe ich mich gerne durch meinen Garten.»

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