Einfache Bewässerungssysteme für deine Topfpflanzen

In der heissen Jahreszeit sind alle Topfpflanzen auf eine regelmässige Bewässerung angewiesen. Viele Pflanzen benötigen nach einem Hitzetag an der prallen Sonne sogar zweimal täglich Wasser, um nicht schlappzumachen. Aber nicht jeder hat einen Strom- und Wasseranschluss auf dem Balkon und kann auf ein automatisches Bewässerungssystem zurückgreifen. Mit einfachen, kostengünstigen Hilfsmitteln kannst du deine Balkon- oder Zimmerpflanzen während eines Kurzurlaubs auch ohne Strom- und Wasseranschluss optimal versorgen.

Von Carmen

Alter: 12J. Aufwand: 0.5h

Was ihr braucht

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Und so geht’s

Die kostengünstige PET-Flaschenbewässerung

Du brauchst eine dickwandige, gut ausgespülte PET-Flasche. Fülle sie mit Wasser und stecke sie kopfüber in den Blumentopf. Achte darauf, dass du die Wurzeln der Pflanze nicht beschädigst und dass die Flasche gut steht. Wenn sie zu kippen droht, kannst du sie mit zwei diagonal eingesteckten Bambusstäben fixieren. Der Blumentopf sollte zuvor gewässert werden, bei ausgetrocknetem Substrat wird die PET-Flasche in kurzer Zeit leergesaugt. Damit kein Vakuum entsteht, kannst du mit einer dicken Nadel ein Loch in den Boden stechen. Alternativ geht auch ein über einer Flamme erhitzter Nagel, der ein Loch in den Boden brennt.

Tipp: Eine leere PET-Flasche eignet sich auch als Sprinkler und ist ein Riesenspass für Kinder an heissen Sommertagen. Dazu machst du mehrere Löcher in eine PET-Flasche und steckst das lose Ende (ohne Anschlusskupplung) des Gartenschlauchs in die Flasche. Befestige den Schlauch beim Flaschenhals mit starkem Gewebeklebeband. Wasser marsch und der Spass beginnt!

 

Blumat Easy Tonkegelaufsatz für PET-Flaschen

Ein einfaches Bewässerungssystem sind die Tonkegelaufsätze von Blumat für alle handelsüblichen PET-Flaschen. Vor der Benutzung werden die Tonkegel zuerst für 15 Minuten gewässert, anschliessend kannst du sie auf eine saubere, mit Wasser gefüllte PET-Flasche stecken. Der ideale Blumensitter für deinen nächsten Kurzurlaub oder besonders heisse Tage. Für kleine Töpfe reicht eine PET-Flasche mit Aufsatz, XXL-Blumentöpfe benötigen zwei oder drei PET-Flaschen.

 

Blumat Classic

Die Tonkegel des Blumat Classic sind mit einem dünnen Schlauch ausgestattet, der die Wasserversorgung über einen mit Wasser gefüllten Eimer sicherstellt. Auch hier wird erst die Topfpflanze gut angegossen. Ziehe nun die grüne Kappe vom Blumat Classic ab und wässere den Tonkegel für 15 Minuten.

Fülle danach den Tonkegel mit Wasser und stecke ihn in die Erde. Das Ende des Schlauchs gibst du in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Danach kannst du die grüne Kappe wieder aufstecken.

Der Standort des Wassereimers ist entscheidend für die abgegebene Wassermenge. Steht der Wasserbehälter auf derselben Höhe wie die Pflanze, liegt die Wasserabgabe beim Classic XL bei ca. 125 ml in 24 Stunden. Liegt der Wasserbehälter tiefer, reduziert sich die Wasserzufuhr auf ca. 70 ml/24h. Bei besonders durstigen Pflanzen empfiehlt es sich, den Eimer erhöht aufzustellen, dadurch wird die Wasserabgabe in 24 Stunden auf 200 ml erhöht.

Für eine ausreichende Bewässerung während deiner Abwesenheit berechnest du die Grösse des Eimers hochgerechnet auf den Verbrauch und die Anzahl der Ferientage.

 

Bewässerung für Zimmerpflanzen

Bördy von Scheurich

Die Anwendung des sympathischen Vogels ist kinderleicht. Über den Schnabel wird Bördy mit Wasser befüllt und der Tonkegel in den Blumentopf gesteckt. Fertig ist der Wasservorrat für einige Tage. Bördy ist in verschiedenen Grössen und Farben erhältlich.

Bewässerung mit einer Wollschnur

Alternativ kannst du eine dicke Wollschnur zur Bewässerung verwenden. Wer nur dünne Wolle zuhause hat, kann sie zu einer dickeren, lockeren Kordel drehen. Danach wird die Wollkordel einige Minuten gewässert und das Ende in die Erde gedrückt. Die Erdoberfläche wird gleichmässig mit der Kordel umrundet und das andere Ende in den erhöht gestellten Wasserbehälter gesteckt. Mit einem grossen Stein kannst du das Ende der Wollkordel auf dem Boden des Wassereimers fixieren. Teste diese Variante am besten einige Zeit vor deinem geplanten Kurzurlaub aus. Je nach Wollart oder Wolldicke fängt die Wolle bereits nach einigen Tagen an, den Wassertransport zu verringern.

Tipp: Falls du noch übrige Dochte aus Baumwolle von deinen Öllampen hast, eignen sich diese ebenfalls als Kapillarbewässerung.

Bewässern mit Haushaltpapier

Eine Rolle Haushaltpapier hat jeder zuhause. Du benötigst mindestens 6 am Stück abgerollte Blätter der Küchenrolle. Diese legst du auf eine Tischplatte und faltest sie längs zusammen, bis du einen ca. 5 cm breiten Strang hast. Der Papierstrang wird nun gleichmässig um die Pflanze auf die Erde gedrückt und das andere Ende in den Wassereimer gehängt.

 

Mein Fazit

Meine persönlichen Testsieger für Zimmerpflanzen sind wegen deren Einfachheit eindeutig der Bördy und der Blumat Easy mit der aufgesteckten PET-Flasche. Bei der Variante mit Wolle und dem Haushaltpapier bin ich eher misstrauisch, ob die Kapillarwirkung auch wirklich ein paar Urlaubstage lang anhält.

Auf dem Balkon werde ich zukünftig das Blumat-Classic-System mit dem Wassereimer bevorzugen. Hier kann ich die benötigte Wassermenge vorher ausrechnen und alles funktioniert ganz ohne Strom- oder Wasseranschluss.

Meine Tipps für einen entspannten Kurzurlaub:

  • Frag Freunde, Familie oder gute Nachbarn, ob Sie während deiner Abwesenheit giessen könnten. Instruiere sie am besten einige Tage zuvor, welche Pflanze wie viel Wasser benötigt.
  • Fällt die Nachbarschaftsoption weg, besorge dir frühzeitig ein Bewässerungssystem, damit du deine Ferienbewässerung vorher austesten kannst und nicht alles in letzter Minute erledigen musst. 
  • Rücke vor Urlaubsbeginn deine Balkon- oder Topfpflanzen im Garten nah zueinander und in den Schatten, damit möglichst wenig Wasser verdunstet.

Carmen

«Hallo, ich bin Carmen. Ich wohne mit meinem Mann, zwei Kindern, Hund und Katzen in einem kleinen Dorf im Kanton Thurgau. Mein Garten bietet mir einen wundervollen Ausgleich zu meinem Beruf als freischaffende Architektin und ich liebe es, darin zu arbeiten. Seit 2008 dokumentiere ich auf meinem Gartenblog Ein Schweizer Garten das Entstehen unseres Gartens, den wir im Eigenbau angelegt haben. Der grüne Daumen muss mir in die Wiege gelegt worden sein, denn ich habe bereits als Kind ein eigenes Beet gepflegt. Ich freue mich, dass ich meine Freude am Gärtnern weitergeben kann.»

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