Trendfarbe für die Wand: Terracotta im Ombré-Look

Inspiriert von unserem letzten Spanienurlaub holen wir uns mit einer trendigen Ombré-Wand ein bisschen südeuropäische Wärme in die eigenen vier Wände. Die Farbwahl fiel uns leicht – die Trendfarbe Terracotta soll unserem Zuhause einen Hauch mediterranes Flair verleihen. Wir zeigen euch, wie wir vorgegangen sind und das anspruchsvolle Projekt in vier Schritten gemeistert haben.

Von Julia & Florian

Alter: 16J. Aufwand: 5h

Was ihr braucht

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Und so geht’s

Nach einer zweiwöchigen Spanienreise im gemütlichen Wohnmobil lief uns beim Anblick unserer Wohnung ein kalter Schauer über den Rücken. Mit etwas Farbe wollen wir das Meer, die herzigen spanischen Keramikgeschäfte und vor allem die Sonne zu uns nach Hause holen. Was würde da besser passen als die Farbe Terracotta? Wirklich angesagt und wunderbar wärmend – genau das richtige für unser Wohnzimmer!

Bei einer Deckenhöhe von über drei Metern ist das aber ein ziemlich gewagtes Unterfangen. Wir möchten ja nicht, dass uns der Terracotta-Traum am Ende erschlägt. Jeder, der schon einmal eine ganze Wand oder sogar einen ganzen Raum in einer kräftigen Farbe gestrichen hat, kann unsere Sorge sicherlich nachvollziehen. Aber bekanntlich gibt es ja keine Probleme, sondern nur Lösungen, und so entschieden wir uns für eine Ombré-Wand. Ombré bedeutet so viel wie schattiert und eignet sich super, um kräftige Farben abzuschwächen und so harmonischer wirken zu lassen. Weil eine Ombré-Wand nicht ganz einfach umzusetzen ist, haben wir für euch unser Vorgehen in nur vier Schritten dokumentiert und möchten euch so ermutigen, eure Lieblingsfarbe nach Hause zu holen. Aber vorher noch ein paar allgemeine Dinge, damit nichts schief geht:

  • Streicht nur eine Wand, die ihr bis ganz oben mit deiner Hand erreichen könnt. Für die gewünschte Ombré-Optik müsst ihr später mit dem Schwamm die einzelnen Streifen verwischen können.
  • Geht sicher, dass ihr die passenden Utensilien für eure Wandstruktur habt. Informiert euch vorab, falls ihr unsicher seid.
  • Seid gut vorbereitet und bereitet alles Nötige vor, um später zügig arbeiten zu können.

Wenn ihr jetzt bereit seid, dann schwingt euch in eure alten Klamotten und lasst uns starten.

 

Schritt 1: Abkleben und Abdecken

Die auserwählte Wand muss zunächst von Staub und Schmutz befreit werden. Wir haben die Wand mit einem Besen abgewischt und kleine Flecken mit einem feuchten Lappen entfernt.

Sobald die Wand sauber ist, teilen wir die Fläche nun in die gewünschte Anzahl Bereiche auf. Für einen harmonischen Verlauf empfehlen wir etwa drei Farben pro Meter. Bei einer Deckenhöhe von drei Metern entscheiden wir uns für insgesamt acht Farbtöne; diese unterteilen wir mit Kreppband. Wichtig dabei ist, dass das Kreppband gerade und fest an die Wand geklebt wird. Der Boden und die Wandleiste sollten ebenfalls sauber abgedeckt werden, um unerwünschte Farbspritzer zu vermeiden.

Schritt 2: Farben mischen

Damit der Ombré-Look gelingt, sollten alle Farbtöne unbedingt vor dem Streichen angemischt werden. Für unsere acht Farbtöne haben wir uns zusätzlich sieben leere Farbeimer besorgt, sodass wir für jeden Farbton ein eigenes Behältnis haben.

Wer sich wie wir für eine sehr kräftige Farbe entscheidet, dem empfehlen wir den Farbverlauf nicht mit Weiss zu beginnen, da ihr euch so das Leben schwer macht. Wer unbedingt mit Weiss beginnen möchte, sollte dem kräftigsten Ton ebenfalls etwas weisse Farbe beimischen. Wer lieber mit einer Pastellfarbe arbeitet, kann seinen Farbverlauf allerdings problemlos mit Weiss beginnen.

Zudem solltet ihr euch überlegen, was aus eurer Grundfarbe wird, wenn ihr sie mit Weiss mischt. Angenommen ihr wählt einen kräftigen Rotton als Grundton und mischt diesen mit Weiss ergibt das ein helles Rosa. Wollt ihr aber einen Sonnenuntergang imitieren, dann mischt ihr der roten Farbe vielleicht lieber ein helles Gelb bei. Für unsere Wand haben wir uns nebst Terracotta für den Farbton «Wool» entschieden.

Um die richtigen Farbtöne zu mischen, bedienen wir uns eines einfachen Schemas:

Hellste Farbe: 7 Teile Weiss + 1 Teil Farbe

Den genauen Wert könnt ihr hier selber definieren oder ihr arbeitet ganz einfach mit einem Massbecher. In unserem Beispiel entspricht ein Teil jeweils 65 ml. Unsere acht Schattierungen für die Ombré-Wand mischen wir also wie folgt:

  1. Farbe: 7 Teile Wool + 1 Teil Terracotta
  2. Farbe: 6 Teile Wool + 2 Teile Terracotta
  3. Farbe: 5 Teile Wool + 3 Teile Terracotta
  4. Farbe: 4 Teile Wool + 4 Teile Terracotta
  5. Farbe: 3 Teile Wool + 5 Teile Terracotta
  6. Farbe: 2 Teile Wool + 6 Teile Terracotta
  7. Farbe: 1 Teil Wool + 7 Teile Terracotta
  8. Farbe: nur Terracotta ohne Wool

Dieses Schema kann für eine beliebige Anzahl Farbtöne verwendet werden, wichtig ist nur, dass die Summe der Teile jeweils die Anzahl der gewünschten Farbtöne ergibt.

Die Farbtöne sollten nun gut verrührt werden, bis keine weissen Striemen mehr in der Farbmischung zu sehen sind. Danach nummerieren wir die Behälter, damit beim Malen kein Durcheinander entsteht und die Farbtöne in der richtigen Reihenfolge aufgetragen werden. Sobald ihr von einer Farbe zur nächsten wechselt, solltet ihr die Farbmischung immer nochmals gründlich rühren.

 

Schritt 3: Malen

Wir beginnen ganz oben an der Wand mit der hellsten Farbe und arbeiten uns nach unten hin bis zur dunkelsten Farbe. Wir empfehlen, mit der hellsten Farbe oben zu starten. Sollte nämlich mal etwas Farbe runterlaufen, wird das Malheur sowieso mit einer dunkleren Schicht überstrichen. Natürlich geht es auch andersrum, aber dafür solltet ihr dann schon ein paar Maler-Skills mitbringen.

Wer eine grobkörnige Wand hat, dem empfehlen wir, die Ränder zur Decke und zu den Ecken zur angrenzenden Wand mit weisser Farbe zu grundieren. Dadurch schliessen sich kleinere Löcher mit der weissen Farbe und ein sauberer Übergang ist garantiert. Sobald die Grundierung eingetrocknet ist, beginnen wir mit der ersten Farbe. Da die Walze nicht bis in die Ecken kommt, streichen wir die Ecken zuerst mit dem Pinsel, danach malen wir die restliche Fläche mit der Walze.

Wir tunken die Walze in die hellste Farbe und streichen sie am Gitter über der Wanne ab, bis die Farbe gleichmässig verteilt ist und nicht mehr von der Walze tropft.

Die Farbe sollte man am besten einmal in Längsrichtung und danach in Querrichtung auftragen, damit es eine saubere Farbdeckung ergibt.

Dann muss es schnell gehen! Sobald die erste Farbe komplett aufgetragen ist, muss man sofort die obere Hälfte des zweiten Farbbereichs mit der nächstdunkleren Farbe streichen. Dann schnell die Trennlinie bzw. das Kreppband entfernen und wie in Schritt 4 beschrieben verwischen.

Sobald der erste Übergang sauber verwischt ist, können wir die untere Hälfte des zweiten Farbbereichs fertig streichen.

Diesen Ablauf wiederholen wir bis zur letzten Farbe.

 

Schritt 4: Verwischen

Damit der gewünschte Ombré-Effekt wirkt, müssen die beiden jeweils angrenzenden Farbtöne miteinander verwischt werden. Dafür nehmen wir wenig von der helleren Farbe mit dem Schwamm auf und verwischen die beiden Farbtöne an der Trennstelle. Je nachdem wie grobkörnig die Wand ist, wird die Farbe aufgetupft. Die Übergangsbreite von einem Farbton in den nächsten könnt ihr dabei frei wählen.

Tipp: Auch nicht ganz so gelungene Übergänge können so nachträglich noch verbessert werden. Wichtig ist allerdings, dass der Schwamm möglichst gut gewaschen wird, bevor ihr einen helleren Farbübergang verwischt.

Unser Ergebnis ist sicherlich nicht perfekt, aber wir sind dennoch sehr zufrieden. Gerade mit ihren Ecken und Kanten gefällt uns die Wand sehr gut und lässt das Zimmer gleich viel gemütlicher wirken.

Wir sind gespannt, wie es sein wird, wenn wir aus dem nächsten Urlaub zurückkehren. Aber bis dahin geniessen wir unser cosy home.

Wir sagen: Traut euch und bis bald!

Julia & Florian

«Hallo, wir sind Julia und Florian. Gemeinsam leben wir im Thurgau am schönen Bodensee. Letztes Jahr haben wir unseren Traum vom eigenen Campervan-Ausbau verwirklicht. Seither ist auch bei uns zu Hause kein Möbelstück mehr sicher. Heimwerken ist für uns nämlich ein perfekter Ausgleich zum Alltag. Zudem freut es uns natürlich, wenn wir durch unsere DIY-Projekte auch noch den Geldbeutel und die Umwelt schonen können. Und seien wir mal ehrlich: Wer würde denn nicht gerne Möbel nach seinen ganz eigenen, individuellen Vorstellungen bauen? Wir können es kaum erwarten davon zu berichten, wie wir unsere Wohnung verschönern werden. Wir sehen uns!»

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Ein Kommentar

  1. Gral 17.02.2024 um 11:45

    Wow tolle Idee und sieht wirklich gut aus!!

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