Wespen – Nützliche Plagegeister

Kaum hat man es sich im Garten oder auf dem Balkon gemütlich gemacht und möchte das Essen oder eine Erfrischung geniessen, tauchen sie auf: Wespen! Leider vergisst man allzu gerne, dass auch sie Teil einer funktionierenden und gesunden Biodiversität sind. Und dass nur im Notfall, und wenn keine schonenden Methoden mehr zur Bekämpfung der kleinen Plagegeister zur Verfügung stehen, zu anderen Massnahmen gegriffen werden sollte.

Von Do it + Garden

Alter: 12J. Aufwand: 0.5h

Arten von Wespen

In den sommerlichen Monaten ist der Wespenflug am stärksten. Besonders wenn unter freiem Himmel gegessen wird und Zucker und Eiweiss in Form von Kuchen, Süssgetränken, Glace oder grilliertem Fleisch serviert werden, werden insbesondere zwei Wespenarten «magisch» angezogen.

Wespen werden grundsätzlich in Einzelgänger und in soziale Wespen, also in Völker lebende Wespen, unterteilt. Da die Einzelgänger eben nicht in Scharen auftreten, werden sie auch nicht als lästig wahrgenommen. In der Schweiz sind 9 verschiedene soziale völker- und staatenbildende Wespenarten heimisch:

Deutsche Wespe
Gemeine Wespe
Mittlere Wespe
Sächsische Wespe
Waldwespe
Rote Wespe
Norwegische Wespe
Gallische Feldwespe
Hornisse

Von diesen wiederum haben es nur 2 Arten auf unsere Grilladen, Desserts und Süssgetränke abgesehen, nämlich die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Alle anderen Wespenarten werden nur dann aggressiv, wenn sie sich unmittelbar bedroht fühlen, weil man sich zum Beispiel an ihrem Bau zu schaffen macht.

Soziale Wespenarten sind, wie man es auch von den Bienen kennt, um eine Königin organisiert. Im Herbst stirbt die alte Königin – und mit ihr zusammen fast ihr gesamter Hofstaat. Lediglich die begatteten Jungköniginnen überleben den Winter in einer «Diapause» genannten Winterstarre. Im folgenden Frühling suchen sich diese einen geeigneten Standort und gründen einen neuen Staat. Dabei werden alte Nester nicht neu besiedelt.

Wespen sanft bekämpfen

Wespen sind Nützlinge! Sie ernähren sich von Mücken und Fliegen und dienen ihrerseits als Nahrung für viele Vogelarten. Deshalb ist es wichtig, die Wespen möglichst schonend von uns fernzuhalten. Und dass nur dann zu Massnahmen gegriffen wird, welche die Wespe verletzen oder töten können, wenn es unbedingt sein muss.

Was ihr braucht

Die Materialliste im Online-Shop anschauen.

 

 

Vorbeugen – die halbe Miete

Der erste Schritt im Kampf gegen eine allfällige Wespenplage ist, den Kampf erst gar nicht stattfinden zu lassen! Mit einigen simplen Tricks kann man bereits ganz viel gegen die Belästigungen durch Wespen unternehmen, bevor sie überhaupt stattfindet.

  • Um die Wespen nicht unnötig mit feinem Essensduft zu locken, sollten Esswaren und Getränke erst kurz vor dem Verzehr an den Tisch gebracht werden.
  • Am besten stellt man Essen im Freien in verschliessbaren Gefässen auf den Tisch.
  • Faulendes Obst sowie Beeren ziehen Wespen magisch an. Fallobst beispielsweise sollte also nicht in unmittelbarer Nähe des Esstischs liegen gelassen werden.
  • Keep cool! Je ruhiger man sich gegenüber Wespen verhält, umso ruhiger und friedlicher bleiben auch die Wespen.
  • Vor allem in den eigenen vier Wänden möchte man die Wespen auf keinen Fall haben. Dagegen helfen Insektenschutzgitter für Fenster und Türen.
  • Rahmen und Rollos können auch individuell an die Fenster angepasst und zugeschnitten werden. Der Konfigurator hilft dabei, auch sicher die passende Grösse zu finden.
  • Wespennester entstehen an trockenen und abgedunkelten Orten. In der freien Natur ist dies oft ein hohler Baumstamm, in Wohnbereichen sucht sich die Wespenkönigin für ihr Nest meist einen Dachboden, einen Schuppen oder ein Rollladenkasten. Deshalb sollten Löcher, Spalten und Zwischenräume in der Gebäudehülle abgedichtet werden. Obwohl Wespen im Grunde nicht angriffslustig sind, ist im nächsten Umkreis um das Nest Vorsicht geboten.
  • Falls sich die Wespen an einem ungünstigen Ort bereits ein Nest gebaut haben, kann dieses samt Wespen umgesiedelt werden. Für die Umsiedlung eines Wespennests ist es ratsam, einen Spezialisten zu beauftragen. Dies kann ein Kammerjäger oder eine Schädlingsbekämpfungsfirma sein. Bei Mietwohnungen ist in der Regel die Verwaltung, der Eigentümer oder der Hauswart für die Wespen-Entfernung oder -Umsiedlung zuständig.

 

Wespen hassen gewisse Gerüche

Wespen haben einen ausgezeichneten Geruchssinn. Deshalb werden sie ja auch von unseren Leckereien angezogen. Es gibt aber auch verschiedene Düfte, welche die Wespen nicht ausstehen können und mit denen sie ferngehalten werden können. Einfach in Zitronenscheiben gesteckte Gewürznelken, Knoblauch oder Basilikum auf oder neben dem Tisch verteilen oder einen Lavendelstrauss kopfüber aufhängen. Das mögen die kleinen Flugkünstler zum Beispiel überhaupt nicht, genauso wenig wie Rauch: Zündet man Kaffeepulver oder Räucherstäbchen an oder sitzt am offenen Feuer, hält auch das die Wespen fern.

Wem das zu viele Umstände sind, kann auch auf Deko-Partylichter mit Citronella oder Räucherspiralen zurückgreifen.

 

Wespennestattrappen

Wespen bauen ihre Nester am liebsten da, wo sich nicht schon ein anderes Wespenvolk angesiedelt hat. Mit einer Wespennestattrappe im Garten kann den Wespen deshalb vorgegaukelt werden, dass hier bereits ein anderes Wespenvolk zu Hause ist.

Auch in der Anwendung sind die Wespennestattrappen sehr simpel: einfach mit Stoffresten oder Papier befüllen und an einem geeigneten Standort aufhängen.

 

Regen «simulieren»

Wespen mögen Wasser gar nicht. Deshalb sind sie bei Regen auch nicht aktiv. Mit einem simplen Wasserzerstäuber kann den Wespen deshalb Regen vorgetäuscht werden.

 

Allergiker und Kinder

Im Notfall, also wenn beispielweise Allergiker oder Kinder geschützt werden sollen, kann auch auf «härtere» Massnahmen gesetzt werden. Aber bitte nur dann.

Ein beliebiges Gefäss oder die Windhager Wespen- und Fliegenfalle mit Zuckerwasser, Bier, Sirup, Cola oder dem mit Wasser vermischten «Wespenköder-Granulat» befüllen und einige Meter vom Esstisch weg aufstellen.

Eine andere Möglichkeit sind auch die chemiefreien Insekten-Schutzlampen für den Innen- und Aussenbereich, welche die Wespen mittels UV-Licht anziehen.

Und wenn all diese Massnahmen noch nichts nützen und die Wespen immer noch aggressiv sind, dann kann auch mal auf chemische Sprays gesetzt werden. Diese erlauben durch ihren Hochdruckstrahl eine sichere Anwendung mit einem Abstand von mindestens 4 Metern.

Do it + Garden

«Hallo, wir sind das Do it + Garden Migros Team. In unseren Reihen sitzen Profis für die Bereiche Garten, Heimwerken, Kreativ-Bedarf und vieles mehr. Mit Tipps, Tricks und Anleitungen unterstützen wir dich tatkräftig bei deinem nächsten Projekt.»

Alle Artikel

4 Kommentare

  1. Krapf gebi 14.05.2021 um 22:27

    Wir hatten zwischen Sesselkissen fingerdicke etwa 5 cm lange sandverklebte Häufchen gefunden mit gelagertem Blütenstaub. Beim entfernen der Häufchen flogen einige Wespen mit Höschen daher

  2. Storz 22.08.2020 um 14:36

    Welche Wespe nistet wohl bei uns? Sie ist scheu, schmaler, kommt nicht ans Essen, trägt im Fliegen einen bräunlichen Stab (Bein? Stachel?)

    1. Do it + Garden 24.08.2020 um 09:34

      Hoi Storz, danke für deine Nachricht. Leider kann ich dir darauf keine abschliessende Antwort geben, da es in der Schweiz viele Wespenarten gibt. Eine Auflistung davon findest du im obigen Blogbeitrag. Dein Do it + Garden Team

  3. sch 22.07.2020 um 07:39

    brauchts alles nicht ! nehmt einen braunen papiersack ohne plastikfenster. stopft den mit zeitungspapier aus, bis die tüte aussieht wie ein wespennest. dann einfach aufhängen. fertig ! wenn der papiersack regengeschützt montiert ist, hält der für jahre die wespen fern. wieso ? ganz einfach : die wespen fliegen vorbei, denken sich “schei…, da wohnen schon welche” und fliegen weiter

{{more?'WENIGER KOMMENTARE ANZEIGEN':'MEHR KOMMENTARE ANZEIGEN'}}

SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

Fülle alle Felder vollständig und korrekt aus, um deinen Kommentar absenden zu können.