Nachhaltig Gärtnern mit Gartenerde ohne Torf

Ich erinnere mich noch gut an Grossmutters Gemüsegarten, in dem regelmässig Torf zum Einsatz kam. Denn vor 30 Jahren war Nachhaltigkeit im Garten leider noch kein Thema. In der Schweiz sind seit dem 19. Jahrhundert 90% aller Moore unwiederbringlich verschwunden. Der Torfabbau ist hierzulande seit 1987 verboten, der Import jedoch nicht. Seither wird der vermeintliche Bedarf an Torf aus dem Ausland beschafft und das Problem ausgelagert statt behoben. Dabei ginge es auch anders.

Von Carmen

Alter: 5J. Aufwand: 1h

Torfabbau zerstört die Hochmoore. Tausend Jahre dauert es, bis eine 1 Meter dicke Torfschicht entsteht. Seit Jahrzehnten wird diese wertvolle Schicht systematisch vernichtet. Ein Quadratmeter Torfboden bindet sechsmal mehr CO2 als das gleiche Stück Waldboden. Mit dem Verschwinden intakter Hochmoorlandschaften ist auch der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten verschwunden.

Trotz dieser Tatsachen ist immer noch in vielen Köpfen verankert, dass wir für unsere Blumenkisten und im Garten bevorzugt torfhaltige Erden verwenden müssten. Dabei gibt es inzwischen eine riesige Auswahl an qualitativ hervorragender, torffreier Erde – und zwar für jeden Bedarf. Als nachhaltige Gärtnerin verwende ich nebst eigenem Kompost verschiedene torffreie Erden in Haus und Garten.

Nebst dem Umweltschutz hat torffreie Erde weitere Vorteile: Sie hat eine deutlich bessere Wasserspeicherfähigkeit und sie enthält viele Nährstoffe. Die Pflanzen müssen also weniger oft gegossen und es muss weniger schnell nachgedüngt werden. Zudem kommt das höhere Volumengewicht torffreier Erden besonders Kübelpflanzen zugute, denn die Erde sackt nicht so stark ab und die Standfestigkeit der Töpfe wird erhöht.

Die Migros und Do it + Garden verzichten übrigens im Rahmen ihres Nachhaltigkeitsprogramms «Generation M» bereits seit 2013 auf abgepackte Blumenerden mit Torf. Sie waren damit sowohl der erste Supermarkt als auch der erste Baumarkt, die sich zu diesem wichtigen Schritt entschlossen haben.

Pflanzen-Anzucht

Mit der Aussaat- und Kräutererde werden die Keimung von Samen und das Wachstum von Stecklingen gefördert. Bei Aussaaten mische ich der Erde noch etwas Vermiculit bei. Zur Anzucht von Jungpflanzen verwende ich wiederverwendbare Anzuchtschalen (beispielsweise von den Pflanzenziegeln), Quelltabs oder torffreie Anzuchttöpfe aus Kokosfasern.

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Damit es schön blüht

Für meine Blumenkisten mit Geranien und Petunien verwende ich vorgedüngte Balkon- und Geranienerde von Migros Bio Garden. Sommerflor benötigt viele Nährstoffe. Beim Pflanzen mische ich deshalb entweder Langzeitdünger unter die Erde oder gebe nach der ersten Blüte dem Giesswasser eine wöchentliche Portion Flüssigdünger bei. So blüht es den ganzen Sommer lang.

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Der Alleskönner

Universell einsetzbar im Haus, auf dem Balkon und im Garten kommt die preisgünstige Universalerde zum Einsatz. Manchmal mische ich sie mit anderen Erden, je nach Bedürfnis der Pflanzen und Stecklinge. Auch zum Auffüllen der Hochbeete kommt sie gelegentlich zum Einsatz, obwohl es dafür eigentlich die spezielle, strukturstabilere Hochbeet- und Gemüseerde gibt.

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Für eine reiche Ernte

Meine Zitruspflanzen (Calamondin und Kumquat) benötigen spezielles Substrat und speziellem Dünger. Dank den Nährstoffen der Zitruspflanzenerde erwartet mich nun jedes Jahr eine reiche Ernte und meine prallbehangenen Bäumchen erfreuen mich den ganzen Sommer lang.

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Indoor Jungle

Als leidenschaftliche Gärtnerin sind für mich Zimmerpflanzen das Grün des Winters und entsprechend viele davon stehen bei uns zu Hause herum. Dank der grossen Fenster wachsen sie sehr kräftig. Dementsprechend brauche ich laufend grössere Töpfe und neue Zimmerpflanzenerde – auch hier selbstverständlich das torffreie Produkt. Im Sommer dünge ich sie alle 1-2 Wochen, im Winter nur noch einmal pro Monat.

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Die Königin der Blumen

Meine Orchideen stehen in lockerem Orchideensubstrat, ich topfe höchstens alle zwei bis drei Jahre um. Mit der Zeit wachsen nämlich die Wurzeln aus dem Topf heraus und die Pflanze sieht sparrig aus. Ich schneide beim Umtopfen alle trockenen Wurzeln weg und entferne die untersten Blätter, damit ich die Orchidee mit den neuen Wurzeln wieder etwas tiefer einsetzen kann. Nach dem Umtopfen wird ein bis zwei Monate nicht gedüngt.doitgarden_torffrei_bild8

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Kakteenerde

Meine grosse Sukkulenten- und Kakteensammlung benötigt eine sandige, durchlässige Erde. Die torffreie Kakteenerde von Migros Bio Garden ist ideal auf die Bedürfnisse von Kakteen abgestimmt.

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Rund ums Haus

Beim Gestalten unseres Gartens vor über einem Jahrzehnt habe ich bewusst auf Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen und Kamelien verzichtet, die torfhaltige Erde benötigen. Stattdessen habe ich auf einheimische Stauden und Gehölze gesetzt, die mit unserem naturgewachsenen, lehmigen Ostschweizer Boden gut zurechtkommen. Nur meiner Liebe zu Heidelbeeren konnte ich nicht konsequent genug entkommen. Wie gut, dass es sogar torffreie Moorbeeterde gibt. Somit steht meinem Heidelbeergenuss nichts mehr im Weg. Kleiner Tipp: Verschiedene Sorten Heidelbeeren beieinander gepflanzt erhöhen den Ertrag!

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Ich wünsche allen für die kommende Gartensaison viel Spass mit der riesigen Auswahl an torffreien Erden.

Eure Carmen

Carmen

«Hallo, ich bin Carmen. Ich wohne mit meinem Mann, zwei Kindern, Hund und Katzen in einem kleinen Dorf im Kanton Thurgau. Mein Garten bietet mir einen wundervollen Ausgleich zu meinem Beruf als freischaffende Architektin und ich liebe es, darin zu arbeiten. Seit 2008 dokumentiere ich auf meinem Gartenblog Ein Schweizer Garten das Entstehen unseres Gartens, den wir im Eigenbau angelegt haben. Der grüne Daumen muss mir in die Wiege gelegt worden sein, denn ich habe bereits als Kind ein eigenes Beet gepflegt. Ich freue mich, dass ich meine Freude am Gärtnern weitergeben kann.»

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2 Kommentare

  1. Flückiger 27.03.2020 um 09:17

    Hallo! Schön und gut mit Ihrem Gartensortiment!
    Wo kauft mann jetzt?
    Hätten wir auch gerne!
    Läden sind zu zu!

    1. Raphael 29.03.2020 um 12:11

      Online bestellen beim Do It! Ab 100Fr. ohne Versandkosten 🙂

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